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Aktien:Dax leicht im Plus

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Die Geldflut der EZB sorgt unter den Anlegern für zufriedene Gesichter. Die Blicke richten sich allerdings auf den Bankensektor, weil die immer höheren Strafzinsen für Einlagen den Instituten zu schaffen machen.

Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) hinterlässt bei den Anlegern am Aktienmarkt gemischte Gefühle. "EZB-Chef Mario Draghi senkt Zinsen und kündigt die Wiederaufnahme der Wertpapierkäufe auf unbestimmte Zeit an - und enttäuscht dennoch", sagte James Bentley, Manager des Ausbildungsportals Financial Markets Online. Der Dax, der als Reaktion auf den EZB-Entscheid zeitweise rund ein Prozent zugelegt hatte, schloss am Donnerstag nur noch 0,4 Prozent im Plus bei 12 410 Punkten. Die EZB machte mit der umstrittenen Erhöhung der Strafzinsen für Banken ernst. Die Währungshüter setzten den Zinssatz von bisher minus 0,4 auf minus 0,5 Prozent. Diesen Satz müssen Finanzinstitute zahlen, wenn sie bei der Zentralbank Geld parken. Der Index für die Banken der Euro-Zone reagierte auf den EZB-Entscheid ebenfalls mit einer Berg- und Talfahrt. Er schwankte in einer Spanne von plus 1,9 bis minus 2,6 Prozent und schloss 0,4 Prozent im Plus. Die Titel der Deutschen Bank gaben ein Prozent nach, die der Commerzbank schlossen 0,5 Prozent höher.

Knorr-Bremse konnte trotz eines schwieriger werdenden Umfelds im ersten Halbjahr 2019 Umsatz und Gewinn kräftig steigern. Der Bremsenspezialist für Züge und Lkw stellt sich aber auf schwierigere Zeiten ein und kündigte Sparmaßnahmen an. Die Papiere gaben 0,4 Prozent nach. Im S-Dax zählten die Aktien des Gabelstapler-Herstellers Jungheinrich mit einem Plus von 3,3 Prozent zu den Gewinnern. Die Experten der Investmentbank Morgan Stanley nahmen die Papiere mit "Übergewichten" in ihre Empfehlungsliste auf.

Die Aktien des weltweit führenden Brauereikonzerns Anheuser-Busch In Bev verzeichneten einen Gewinn von 2,6 Prozent. Der belgische Konzern kündigte an, die Pläne für einen Börsengang des Asien-Geschäfts wieder voranzutreiben. Die Aktien von Rovio, Erfinder des Computerspiels Angry Birds, brachen in Helsinki um 22 Prozent ein. Das finnische Unternehmen senkte seine Prognose und begründete das mit höheren Investitionen sowie geringeren Einnahmen bei den älteren Spielen. Die US-Börsen verzeichneten leichte Gewinne. Der Dow Jones schloss 0,2 Prozent im Plus bei 27 183 Zählern. Der SAP-Rivale Oracle enttäuschte die Anleger mit seinen Geschäftszahlen. Oracle-Aktien verloren 4,2 Prozent.

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SZ vom 13.09.2019 / rih, Reuters, dpa
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