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Aktien:Dax gibt Gewinne ab

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Die Anfangsgewinne des deutschen Leitindex schmelzen wieder dahin. Wegen einer möglicherweise drohenden Energiekrise bleiben die Anleger vorsichtig. Zudem fallen die US-Börsen feiertagsbedingt als Impulsgeber aus.

Nach den jüngsten Kursverlusten haben die europäischen Anleger zu Beginn der neuen Woche Vorsicht walten lassen. Anfänglich leichte Kursgewinne schmolzen wieder ab, so dass der Dax am Montag nur noch leicht im Minus bei 12 773 Punkten aus dem Handel ging. Eine wirkliche Aufwärtsdynamik sei nicht zu beobachten, sagte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. "Zu stark wiegt das vor allem europäische Problem einer drohenden Energiekrise, wenn aus Russland ab der kommenden Woche zunächst kein Gas mehr durch die Pipeline Nord Stream 1 fließt. Was nach den offiziellen Wartungsarbeiten kommt, ist ungewiss." Zudem trübten die hohen Inflationsraten bereits die Konsumlaune, schrieben die Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen. Insgesamt blieben die Umsätze an den Börsen allerdings dünn, weil die Wall Street wegen des Unabhängigkeitstags in den USA geschlossen blieb.

Bei den Unternehmen stand erneut Uniper im Rampenlicht. Der Versorger ist wegen der Gaskrise in Not geraten. Seine im M-Dax notierten Aktien fielen nach anfänglichen Gewinnen um 27,6 Prozent, nachdem sie am Freitag dank möglicher staatlicher Hilfen um gut zehn Prozent zugelegt hatten.

Zu den Verlierern im Dax zählten auch die Autowerte. So büßten die Anteilsscheine von Mercedes-Benz, Volkswagen und BMW um bis zu 2,8 Prozent ein. Chipmangel und Lieferkettenprobleme bremsen den US-Automarkt weiter aus, und auch für die deutschen Hersteller läuft es schlecht, wie Absatzzahlen für das zweite Quartal zeigten.

Top-Favorit im S-Dax waren hingegen die Papiere von Vitesco, die sich um 7,7 Prozent verteuerten. Die Familie Schaeffler stockte ihre Beteiligung an dem Autozulieferer auf und hält nun insgesamt knapp die Hälfte der Anteile.

Einen schwarzen Tag erwischten die Aktionäre von Fielmann. Die Aktien der Optikerkette waren mit einem Abschlag von 12,1 Prozent das klare Schlusslicht im S-Dax. Die Optikerkette blickt angesichts hoher Kosten, verunsicherter Verbraucher und eines hohen Corona-Krankenstandes in der Belegschaft pessimistischer ins laufende Jahr. Der Vorstand strich die Prognose zusammen und kündigte Maßnahmen zur Sicherung der Ertragskraft an.

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SZ vom 05.07.2022 / cikr, Reuters, dpa
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