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Aktien:Chip-Werte dank Intel gefragt

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Überzeugende Unternehmenszahlen drängen die Sorgen wegen des neuen Coronavirus in den Hintergrund. Weltweit greifen die Anleger zu Chipwerten.

Nach dem jüngsten Kursrücksetzer haben die Anleger am Freitag die Gelegenheit zum Wiedereinstieg in die europäischen Aktienmärkte genutzt. Der Dax legte um 1,4 Prozent auf 13 577 Punkte zu und war damit nur noch 60 Punkte vom frisch erreichten Rekordhoch entfernt. Positiv wirkten überraschend positive Konjunkturdaten aus Deutschland: Der Einkaufsmanagerindex stieg im Januar überraschend kräftig um 0,9 Punkte auf 51,1 Zähler. "Die Daten scheinen die Äußerungen von EZB-Chefin Christine Lagarde zu bestätigen, dass die wirtschaftlichen Risiken weniger ausgeprägt sind, so dass dies positiv zu bewerten ist", sagte Ökonom Teeuwe Mevissen von der Rabobank.

Gefragt waren wie an den beiden Vortagen Aktien aus dem Halbleiterbereich, nachdem der US-Chiphersteller Intel starke Zahlen vorgelegt hatte und für 2020 einen Umsatz über den Markterwartungen anpeilt. Intel-Aktien stiegen in New York um 7,5 Prozent. In ihrem Windschatten gewannen im Dax die Titel von Infineon mehr als zwei Prozent, während die Anteile des französisch-italienischen Konkurrenten ST-Micro ihren Höhenflug vom Donnerstag fortsetzten und um 2,5 Prozent zulegten. Im M-Dax führte die Siltronic-Aktie mit plus 5,2 Prozent die Gewinnerliste an.

Zu den Favoriten im Dax zählten auch die Aktien von Bayer mit einem Plus von 1,6 Prozent. Der Agrarchemie- und Pharmakonzern profitierte von erneuten Spekulationen über eine Einigung im US-Rechtsstreit um den Unkrautvernichter Glyphosat. Das zuletzt wieder gestiegene Vertrauen der Anleger in Wirecard trieb den Aktienkurs des Zahlungsdienstleisters weiter nach oben. Mit einem Aufschlag von 4,5 Prozent standen die Papiere klar an der Dax-Spitze.

Ein enttäuschendes Quartalsergebnis schickte hingegen die Anteile von Ericsson auf Talfahrt. Die Aktien des schwedischen Mobilfunk-Ausrüsters fielen um 5,8 Prozent.

Wiederaufkeimende Ängste vor dem Coronavirus drückten die New Yorker Börsen nach einem Rekordlauf am Freitag ins Minus. Kräftige Aufschläge bei Intel begrenzten allerdings die Kursverluste am Gesamtmarkt. Der Dow Jones schloss 0,6 Prozent tiefer bei 28 990 Punkten. Unter Druck gerieten Aktien von Fluggesellschaften. United Airlines und American Airlines ließen rund vier Prozent Federn.

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SZ vom 25.01.2020 / cikr, Reuters, dpa
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