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Aktien:Amazon trübt die Stimmung

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Ein enttäuschender Ausblick des Online-Händlers Amazon schlägt den europäischen Aktienanlegern auf die Stimmung. Der Dax grenzt jedoch seine Verluste im Handelsverlauf etwas ein.

Schwächere Wachstumssignale des US-Online-Händlers Amazon haben am Freitag viele Anleger dazu gebracht, sich aus dem Aktienmarkt zurückzuziehen. Der Dax schloss mit einem Minus von 0,6 Prozent bei 15 544 Punkten. Auf Wochensicht verlor der deutsche Leitindex 0,8 Prozent. Die meisten der großen Technologie-Konzerne, die in den vergangenen Quartalen stark gewachsen seien, dürften es in nächster Zeit schwerer haben, sagte Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda.

Der US-Onlinehändler Amazon steigerte zwar mit 113 Milliarden Dollar den Umsatz um mehr als ein Viertel, blieb damit aber zwei Milliarden Dollar unter den Erwartungen. Für das laufende Quartal warnte Amazon vor einer Abschwächung des Wachstums. Amazon-Papiere fielen in New York um mehr als sieben Prozent. Die Signale von Amazon belasteten hierzulande die Aktien des Onlinehändlers Zalando, die um 3,6 Prozent abrutschten. Als größter Verlierer im Dax sackten die Titel des Dialyseanbieters Fresenius Medical Care (FMC) nach der Vorlage von Geschäftszahlen 4,5 Prozent ab. Sie zogen die Anteile des Mutterkonzerns Fresenius um fast vier Prozent mit nach unten, obgleich der Krankenhausbetreiber und Medizintechnikkonzern sich unerwartet stark von den Belastungen der Corona-Pandemie erholt und deshalb seine Jahresziele angehoben hatte. FMC erwartet wegen der Corona-Krise in diesem Jahr einen Gewinnrückgang von bis zu 25 Prozent. Der Industriegase-Konzern Linde wird dank gut laufender Geschäfte zuversichtlicher für das laufende Jahr und erhöhte erneut seine Prognose. Der Umsatz kletterte dank höherer Preise und Volumen um 19 Prozent auf 7,6 Milliarden Dollar. Linde-Aktien gewannen 2,5 Prozent. Auch RWE rechnet im Jahr 2021 mit einem besseren Ergebnis als bisher. Die Papiere des Energiekonzerns legten um 0,2 Prozent zu. Im M-Dax rückten der Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub und der Medizintechnikhersteller Siemens Healthineers mit erhöhten Prognosen in den Blick der Anleger. Während Fuchs-Petrolub-Papiere mit einen Aufschlag von 1,6 Prozent zu den Top-Favoriten zählten, legten Siemens Healthineers um 0,7 Prozent zu. Auch an den US-Börsen gab es Verluste. Der Dow Jones gab bis zum Handelsende um 0,4 Prozent auf 34 935 Zähler nach.

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SZ vom 31.07.2021 / rih, Reuters, dpa
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