Süddeutsche Zeitung

Abgaswerte:US-Umweltbehörde beschuldigt Fiat Chrysler der Diesel-Manipulation

Die amerikanische Umweltbehörde EPA verdächtigt nach Volkswagen einen zweiten Autobauer, mit einer Software Abgaswerte manipuliert zu haben: Der italienisch-amerikanische Konzern Fiat Chrysler stehe im Verdacht, bei etwa 104 000 Dieselfahrzeugen die Emissionswerte gefälscht und damit gegen das Luftreinhaltegesetz verstoßen zu haben. Das teilte das Umweltamt mit. Die Vorwürfe seien Ergebnis einer Untersuchung, die durch Ermittlungen im VW-Dieselskandal angestoßen worden sei.

Bei den betroffenen Fahrzeugen handelt es sich der Behörde EPA zufolge um die SUV-Modelle Grand Cherokee und Dodge Ram 1500 der Baujahre 2014 bis 2016. Sie sollen mit einer möglicherweise illegalen Software zur Abgaskontrolle versehen worden sein, die Fiat Chrysler gegenüber den Regulierern nicht offengelegt habe. Das Unternehmen wies die Vorwürfe zurück.

Die Aktie des Konzerns stürzte an der Mailänder Börse nach Bekanntwerden des Vorwurfs um zwischenzeitlich 20 Prozent ab, pendelte sich dann bei 16 Prozent Verlust ein. Auch an der Wall Street büßte die Aktie zwischenzeitlich mehr als 16 Prozent ein.

Im September 2015 hatte VW eingeräumt, mit einer verbotenen Abschalteinrichtung (Defeat Device) die Abgaswerte bei Dieselfahrzeugen manipuliert zu haben. Das stürzte den Konzern in eine schwere Krise. In den USA hat sich VW zu Entschädigungs- und Strafzahlungen in Höhe von bereits etwa 22 Milliarden Dollar verpflichtet. Damit ist der Abgasskandal für VW in den USA ausgestanden.

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