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Abgas-Skandal:EU-Kommission setzt VW unter Druck

Es ist das nächste Ultimatum für den Wolfsburger Autohersteller: Die EU-Kommission setzt Volkswagen eine knappe Frist, um Einzelheiten im CO₂-Skandal aufzudecken. Zehn Tage räumt die Brüsseler Behörde dem Konzern ein, um Details zu den abweichenden Werten bei Treibstoffverbrauch und Kohlendioxidausstoß zu veröffentlichen. Die EU-Kommission bestätigte mittlerweile einen entsprechenden Bericht des Wall Street Journal.

Die Forderung richtet EU-Klimaschutzkommissar Miguel Arias Cañete in einem Brief direkt an VW-Chef Matthias Müller. Cañete will binnen zehn Tagen wissen, welche Modelle des Autoherstellers betroffen sind. Außerdem fordert er Informationen darüber, wie stark die tatsächlichen Werte von den bisher gemachten Angaben abweichen.

VW hatte in der vergangenen Woche eingeräumt, dass es neben den Manipulationen bei Abgastests auch "Unregelmäßigkeiten" beim Ausstoß von Kohlendioxid (CO₂) und beim Kraftstoffverbrauch zahlreicher Modelle gibt. Unter den 800 000 Fahrzeugen mit falschen CO₂-Werten sind laut VW erstmals auch 98 000 Autos mit Benzinmotor.

VW hat für das Stickoxid-Problem bereits 6,7 Milliarden Euro zurückgelegt. Die "wirtschaftlichen Risiken" des CO₂-Problems werden von dem Konzern auf weitere zwei Milliarden Euro geschätzt.

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