Süddeutsche Zeitung

Abgas-Skandal:Designierter Aufsichtsratschef sieht Existenz von VW bedroht

Welche Folgen der Abgas-Skandal für VW hat, ist noch gar nicht abzusehen. Der designierte Chef des Aufsichtsrates, Hans Dieter Pötsch, wählt intern aber offenbar drastische Worte.

Der designierte VW -Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch sieht den Autobauer einem Medienbericht zufolge wegen des Abgas-Skandals in einer äußerst prekären Lage. Pötsch soll bei einer internen Veranstaltung in Wolfsburg von einer "existenzbedrohenden Krise für den Konzern" gesprochen, berichtet die Zeitung Welt am Sonntag. Pötsch sei aber sicher: Das "kriegen wir hin", wenn alle mitzögen.

Pötsch, derzeit noch Finanzvorstand von VW, sorgt sich vor allem um die Bonität des Unternehmens. Die Banken könnten den Konzern aufgrund des Abgas-Skandals herabstufen, was vor allem Investitionen und das Leasinggeschäft deutlich erschweren würde.

Daher steht dem Bericht der Welt am Sonntag zufolge auch das geplante Investitionsbudget von mehr als 100 Milliarden Euro bis 2018 auf dem Prüfstand. Da sei viel Luft zum Sparen, zitierte die Zeitung einen Insider. Auch im Sommer 2014 gestartete Effizienzprogramme sollten noch mal verschärft werden.

VW lehnte eine Stellungnahme ab.

Volkswagen hatte zuvor eingeräumt, die Abgaswerte bei Dieselfahrzeugen mit einer Software manipuliert zu haben. Nach Konzernangaben sind weltweit bis zu elf Millionen Fahrzeuge betroffen.

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SZ.de/Reuters/bavo
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