Süddeutsche Zeitung

Rezepte für Plätzchen:Schokolade muss rein!

Lesezeit: 7 min

Was wäre die Adventszeit ohne selbstgebackene Plätzchen? Eben! Daher haben wir die Redaktion gebeten zu backen - und die besten Rezepte gesammelt. Auffällig ist: Bei fast allen ist Schokolade die Hauptzutat. Und ein Rezept schmeckt sogar Veganern. Fröhliches Backen und einen schönen dritten Advent!

"Die Florentiner erinnern mich ans Plätzchenbacken im Advent mit meinen vier Geschwistern. Meine Mutter hatte da eine ganz gute Strategie, damit das Ganze möglichst konfliktfrei ablief: Als kleine Kinder durften wir jeder nacheinander ein Blech verzieren, später suchten wir uns dann jeder ein eigenes Rezept aus - ich habe immer die Florentiner gebacken."

(Viktoria Bolmer, Redakteurin Panorama)

Rezept für Florentiner

Zutaten:

200 ml Schlagsahne

40 g Butter

100 g Zucker

100 g Honig

200 g Mandelblättchen

200 gestiftete Mandeln

40 g Mehl

200 g Zartbitterschokolade

Zubereitung:

Butter, Zucker und Honig in Sahne auflösen und aufkochen lassen. Mandeln hinzufügen und etwa zwei Minuten lang köcheln, dann das Mehl unterrühren. Die Masse ein paar Minuten abkühlen lassen.

Mit zwei Teelöffeln kleine Häufchen auf ein mit Backpapier beschichtetes Backblech setzen und etwas andrücken. Bei 160 Grad Umluft etwa zehn Minuten backen.

Wenn die Plätzchen ganz ausgekühlt sind, die Kuvertüre schmelzen. Mit einem Pinsel die Unterseiten der Plätzchen mit Schokolade einstreichen und verkehrt herum auf einem Rost auskühlen lassen.

"Die Schneeflöckchen sind für mich die perfekte Symbiose: einerseits sentimentales 'Coming home for Christmas'-Gefühl, weil es diese zarten Vanilleplätzchen bei meinen Eltern schon immer gab. Andererseits pragmatische Adventsorganisation, weil sie schnell und einfach zu backen sind. "

(Eva Dignös, Redakteurin Speziale)

Rezept für Schneeflöckchen

Zutaten:

250 g weiche Butter

100 g Puderzucker

2 Vanilleschoten

250 g Speisestärke

100 g Mehl

evtl. Puderzucker zum Bestäuben

Zubereitung:

Vanilleschoten mit dem Messer aufschneiden und das Mark herauskratzen. Butter schaumig rühren, Puderzucker, Vanillemark, Speisestärke und Mehl unterkneten. Den Teig zu Rollen mit einem Durchmesser von etwa drei Zentimetern formen und mindestens 30 Minuten in den Kühlschrank legen.

Ofen auf 175 Grad vorheizen (Umluft 160 Grad), die Teigrollen in Scheiben schneiden und daraus haselnussgroße Kugeln formen. Auf das mit Backpapier belegte Blech legen und mit einem Gabelrücken (vorher in Mehl tauchen) vorsichtig etwas flach drücken. Das sorgt für das dekorative Muster. 12 bis 15 Minuten backen - Achtung, die Schneeflöckchen sollen nicht braun werden. Nach Belieben noch etwas Extra-Schnee in Form von Puderzucker über die Plätzchen stäuben.

"Ich denke bei dem Rezept eigentlich immer an meine Oma. Die hat sie schon gebacken, als ich noch ganz klein war und immer, wenn wir sie an Weihnachten besucht haben, gab es eine große Tüte voll zum Mitnehmen. Sie sind super lecker und einfach zu machen."

(Eva Casper, Freie Mitarbeiterin in München-Region-Bayern)

Rezept für Pumpernickel-Kekse

Zutaten:

2 Eier

250 g Zucker

250 g Mehl

2 TL Backpulver

2 TL Zimt

1 TL Nelken (gemahlen)

2 TL Kakaopulver

60 g Mandeln (gemahlen)

60 g Haselnüsse (gemahlen)

Kondensmilch (10%)

Zubereitung:

Eier und Zucker verquirlen. Dann restliche Zutaten hinzufügen und vermengen. Teig etwa 4 Millimeter dick ausrollen und in Streifen schneiden - etwa zehn Zentimeter lang und fünf Zentimeter breit. Streifen mit Kondensmilch bepinseln. Im vorgeheizten Ofen bei 200°C etwa 10 Minuten backen.

"Meine Oma Anneliese backt jedes Jahr zwischen zwölf und 16 Sorten Plätzchen. Die besten der Welt, versteht sich. Das Rezept für die Schoko-Monde stammt eigentlich von meiner anderen, bereits verstorbenen Großmutter Rosa. Als sie irgendwann nicht mehr gut backen konnte, wurden die Monde spontan in den Anneliese-Plätzchenfundus übernommen und mitgebacken. Ein Teil wird mit Sauerkirschmarmelade bestrichen, der andere mit Nougatcreme - und dann kabbelt sich wie früher die ganze Familie um die Marmeladenmonde, die wegen der Fruchtsäure noch ein bisschen besser schmecken."

(Felicitas Kock, Teamleiterin Panorama)

Rezept für Rosas Schoko-Monde

Zutaten:

300 g Butter

300 g Zucker

2 Eigelb

15 g Zimt

10 g Kakao

200 g Kokosflocken

500 g Mehl

1 Glas Sauerkirschmarmelade

1 Glas Nougatcreme (kann man auch weglassen, dann etwas mehr Marmelade)

1 Becher Vollmilchguss

Zubereitung:

Butter, Zucker, Eigelb, Zimt, Kakao und Kokosflocken mit den Knethaken des Handrührgeräts vermengen, dann langsam das Mehl zugeben. Teig etwas ruhen lassen, aber nicht kalt stellen; ausrollen und Monde ausstechen. Die Plätzchen im vorgeheizten Ofen bei 175 Grad auf Stufe zwei zehn Minuten backen.

Nach dem Abkühlen ein Viertel der Monde mit Marmelade bestreichen, ein weiteres Viertel mit Nougat. Die übrigen Monde als Deckel benutzen. Im Anschluss die Schokolade schmelzen und die Spitzen damit bestreichen.

"Wenn man weiß, dass jede Packung Nürnberger Elisenlebkuchen immer nur zwei mit Schokolade überzogene enthält, kann man sich vorstellen, welche traumatischen Erlebnisse die Adventszeit für das jüngste von drei Geschwisterkindern bereithalten kann. Heutzutage wäre es kein Problem mehr, weil die inzwischen erwachsene kleine Schwester jetzt nur noch vegane Lebkuchen will. Da ist das Problem eher, dass die Rezepte für "vegane Elisenlebkuchen", die im Internet herumschwirren, allzu oft in trockenem Gebäck resultieren, das nicht mal im entferntesten an Elisenlebkuchen erinnert. Dieses Rezept aus einem kleinen Buch von Roland Rauter dagegen führt zu so köstlichen, saftigen Lebkuchen, dass es auch die überaus heiklen älteren Geschwister überzeugt hat. Und das Beste: Alle (Lebkuchen, nicht Geschwister) sind mit Schokolade überzogen."

(Esther Widmann, Redakteurin Newsdesk)

Rezept für 36 kleine vegane Lebkuchen

Zutaten:

180 g Marzipan

180 g Rohrrohrzucker

50 g Apfelmus

40 ml Pflanzenmilch

100 g fein gemahlene Mandeln

100 g fein gemahlene Walnüsse

80 g Weizenmehl

60 g fein gehacktes Orangeat

2 EL Lebkuchengewürz

7 g Backpulver

Prise Salz

150 g dunkle Schokolade

100 g Aprikosenmarmelade

36 Backoblaten mit 5cm Durchmesser

Zubereitung:

Marzipan, Zucker, Apfelmus und Milch glattrühren, dann die restlichen Zutaten unterrühren. Die feuchte, klebrige Masse auf den Oblaten zu Lebkuchen formen und bei 170°C ca. 15 min backen. Abkühlen lassen.Die Marmelade glattrühren und mit einem Pinsel auf die Lebkuchen streichen. Die Schokolade im Wasserbad schmelzen und die Lebkuchen damit überziehen.

"Warum ich Shortbread gerne backe: Die Zutaten habe ich immer daheim, es ist unkompliziert und schnell - geht also auch im Spontane-Einladungs-Notfall. Ich esse es gerne, weil Schottland großartig ist und ich bei Shortbread sofort an Schafe, Whisky und Teatime denke."

(Magdalena Grüber, stellvertretende Leitung Publishing IT)

Rezept für Shortbread

Zutaten:

3 Teile Mehl

2 Teile Butter

1 Teil Zucker

Zubereitung:

Für ein Blech 750g Weizenmehl, 500g Butter, 250g Zucker (ich nehme eher 220g) zu bröseligem Teig vermischen/mixen/kneten. Teig auf Backblech ausrollen (gut fingerdick), nach Belieben noch mit einer Gabel Löcher reinstechen. Bei 170° Umluft 20 Minuten backen.

Das Shortbread unbedingt noch warm zuschneiden - sonst funktioniert es nicht mehr!

Variante: Je nach Geschmack kam man mit Whisky (natürlich schottischem, bei mir gerne rauchiger/intensiver Islay-Whisky) aromatisieren.

"Dieses Rezept ist von meiner besten Freundin und einfach der Hit. Schade, dass sie es nur im Advent macht - andererseits: Vielleicht wäre es dann auch nichts Besonderes mehr. Für diese Bilder habe ich das Schokobrot ausnahmsweise selbst gebacken und sogar dekoriert. Ehrlich gesagt schmeckt es aber ohne Zuckerperlen viel besser. Und zum Schokoladereiben war ich zu faul, weil wir keine Küchenmaschine besitzen. Mit geschmolzener Schokolade ging es aber auch."

(Barbara Vorsamer, stellvertretende Chefin vom Dienst)

Zutaten:

250 g Butter

4-6 Eier (je nach Größe

250 g Zucker

100 g Mehl

200 g gemahlene Mandeln

200 g Blockschokolade

100 g Vollmilchschokolade

Schokoladenkuvertüre

Zubereitung:

Butter, Eier und Zucker schaumig rühren, restliche Zutaten dazugeben. Teig circa zwei Zentimeter dick auf ein gefettetes Backblech streichen. Etwa 20 Minuten auf 175 bis 180 Grad backen. Mit Schokoglasur bestreichen und in kleine Würfel schneiden, solange es noch warm ist.

"Wer Kinder hat, muss Butterplätzchen machen - alleine schon, weil sich diese so toll dekorieren lassen. Unser Rezept ist aus Hedwig Stubers Kochbuchklassiker "Ich helf Dir kochen", wobei wir den Arrak meistens vergessen. Wichtig ist, den Teig vor dem Ausstechen wirklich kalt zu stellen (am besten ein paar Stunden), denn wenn mehrere Kinderhände herumbatzen, wird die Masse schneller warm als einem lieb ist. Nach dem Backen können die Plätzchen dann mit einer Zucker- oder Schokoglasur bestrichen und mit bunten Streuseln und glitzernden Perlen verziert werden. Die unten angegebene Menge beschäftigt drei Kindergartenkinder einen Nachmittag lang."

(Barbara Vorsamer, stellvetretende Chefin vom Dienst)

Rezept für Butterplätzchen

Zutaten:

150 g weiche Butter

150 weiches Butterschmalz

350 g Zucker

4 Eigelb

2 EL Arrak (oder auch nicht)

500g Mehl

Zubereitung:

Butter mit Butterschmalz schaumig rühren, nach und nach den Zucker, die Eigelbe und eventuell Arrak zugeben und sehr gründlich zu einer Schaummasse rühren. Das Mehl untermischen und zu einem glatten Teil kneten. Kalt stellen.

Backblech mit Backpapier belegen. Teig portionsweise auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen, etwa zwei Millimeter dick. Formen ausstechen und auf das Backblech legen. Nochmal kalt stellen.

Ofen auf 180 Grad vorheizen. Die Plätzchen in 8 bis 10 Minuten goldgelb backen.

"Die Fritule-Saison startet an der kroatischen Küste praktischerweise an meinem Namenstag, dem 25. November - genau einen Monat vor Weihnachten. Mit dem Essen wird im genussorientierten Dalmatien keine Sekunde gewartet (Plätzchendosen - zašto?!); am besten schmecken die frittierten Teigbällchen, wenn sie noch warm sind. Vor Heiligabend und ganz nach Bedarf werden neue gebraten. Ursprünglich gehörten in dieser kargen Gegend kaum mehr als Eier, Zucker, Mehl und Hefe in den Teig. Joghurt, Äpfel und Rum machen die Bällchen aber schön saftig, den Tipp hat meine Mutter von ihrer Freundin Pina. Die lebt auch seit vielen Jahren in München. Genaugenommen handelt es sich um dalmatinisch-bayerische Fritule."

( Katarina Lukač, Redaktion Das Rezept)

Rezept für dalmatinische Fritule

Zutaten:

250 g Joghurt

2 Eier

2 Äpfel, feingerieben

400 g Mehl

1,5 l Öl zum Frittieren (zB Sonnenblumenöl)

75 Gramm Zucker

1 Packung Vanille-Zucker

1 Packung Backpulver

1 Schuss Rum

1 Schuss Rakija oder Grappa

Prise Salz

1 Zitronenschale, feingerieben

Puderzucker

Zubereitung:

Joghurt, Eier, geriebene Äpfel und Zitronenschale, Zucker, Vanillezucker, Prise Salz, jeweils einen Schuss Rum und Rakija gut verrühren. Mehl mit Backpulver mischen und dazugeben. Das Öl in einem großen Topf erhitzen, aber nicht zu stark (Tipp von Maria Luisa Scolastra in einem ähnlichen Rezept für italienische Frittelle: ein Stückchen Brot hineinwerfen, wenn es sich dunkel verfärbt, ist das Öl zu heiß).

Eine Handvoll Teig in der Faust zusammendrücken. Den walnussgroßen Ball, der zwischen Daumen und Zeigefinger herauskommt, mit einem kleinen Löffel auffangen und vorsichtig ins Öl gleiten lassen. Vor jeder neuen Fritula den Löffel in eine Tasse mit heißem (!) Wasser tunken (sonst bleibt der Teig kleben). Wenn die Fritule goldfarben sind, mit einer Schaumkelle aus dem Topf holen und auf Küchenpapier abtropfen lassen. Sobald sie abgekühlt sind, mit Puder- oder feinem Zucker bestreuen - falls bis dahin noch welche übrig sind.

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