Süddeutsche Zeitung

Test:Das ist der beste Tuschkasten

Jeder Schulanfänger braucht einen Farbkasten. Mit welchem lassen sich die schönsten Bilder malen? Eine Kunstpädagogin und eine Schülerin haben acht Modelle getestet.

Von Christine Mortag

In der Grundschulzeit geht es noch farbenfroh zu, da gehört der Deckfarbkasten zur Grundausstattung. Weil in Deutschland vieles genormt ist, gibt es auch für Schulmalkästen - gerne Tusch- oder Malkasten genannt - eine DIN-Norm, die Nummer 5023. Die zwölf Farben sind demnach: Gelb, Magentarot, Cyan und Schwarz - die stehen für die vier Druckfarben; weiter Orange, Zinnoberrot, Violett, Ultramarin, Blaugrün, Gelbgrün, Ocker und Gebrannte Siena.

Die meisten Farbkästen entsprechen der Norm, Abweichungen sind aber kein Drama, schließlich sollen die Kinder keine Druckvorlagen erstellen, sondern sich künstlerisch frei entfalten. "Gerade jüngere Kinder mögen es gern, wenn die Farben kräftig, leuchtend und bunt sind", sagt unsere Testerin, die Kunstpädagogin Amelie Martin. Am schnellsten ist immer das rote Farbschälchen im Tuschkasten verbraucht. "Rot geht für Jungs und Mädchen, man braucht es für Feuer, Weihnachtsmann und Autos."

Wie sieht es mit problematischen Inhaltsstoffen aus? Bis auf die Firma Ökonorm machen die Hersteller dazu keine Angaben auf ihren Verpackungen, ins Labor haben wir die Tuschkästen nicht gegeben und der letzte Test der Zeitschrift Öko-Test - mit vernichtendem Ergebnis - ist von 2008. Damals wurden giftiges Blei und ungesunde organische Verbindungen in vielen Produkten gefunden.

Sorgen müssten sich Eltern aber nicht, ist Amelie Martin überzeugt. Wenn ein Kind mal versehentlich einen beklecksten Finger in den Mund steckt, sollte das ungefährlich sein. "Bei Fingerfarben sollte man allerdings genauer hingucken." Und wenn die Farbe auf dem hübschen Einschulungskleidchen landet? Sofort mit lauwarmem Wasser, Bürste und Seife auswaschen und nicht eintrocknen lassen!

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Quelle:
SZ vom 11.08.2018
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