Süddeutsche Zeitung

Geschmackssache:One Pot heißt es heute, Eintopf hieß es früher

Essen aus einem Topf ist Essen für die Seele - und gerade sehr im Trend. Wer es rustikal mag, sollte die spanische Fabada probieren.

Von Claudia Fromme

Oma ist ein Hipster. Zu dem Schluss muss man kommen, betrachtet man die seit geraumer Zeit grassierende Mode, alle Zutaten in einen Topf zu werfen. One Pot heißt das heute, Eintopf hieß das früher. Beides hat seine Fans und beides ist so schön einfach und hyggelig, und darauf kommt es ja an in der kalten Jahreszeit.

Essen aus einem Topf ist Essen für die Seele. Es wärmt und sättigt, seine Kraft liegt traditionell in der Einfachheit. Wandern in den One Pot auch Pasta, Quinoa oder Krebsfleisch, ist Omas klassischer Eintopf robuster. Denn da gehören vor allem hinein: Hülsenfrüchte, Wurzelgemüse, Kohl, Wurst, Kartoffeln.

Wenn es so etwas geben sollte wie die Antithese zum zeitgemäßen leichten One Pot ist es die Fabada, der rustikale Eintopf mit weißen Bohnen aus der spanischen Region Asturien. Für vier Personen lässt man bei der " Fabada Asturiana" 400 Gramm weiße Bohnen einen Tag in kaltem Wasser einweichen. Eine Zwiebel und zwei Knoblauchzehen in einem großen Topf in Olivenöl anschwitzen, Safranfäden und einen Teelöffel Paprikapulver dazu, dann sofort die Bohnen. Mit Wasser aufgießen, aufkochen und mindestens zwei Stunden köcheln lassen. Dazu gibt man 200 Gramm Chorizo, 200 Gramm der spanischen Blutwurst Morcilla und 300 Gramm Bauchspeck.

Das Ganze eine halbe Stunde auf kleiner Flamme kochen. Die Fleischeinlage in Scheiben schneiden - und servieren. Manche mögen die Fabada nicht für ein besonders feines Gericht halten. Einzug in höchste Kreise hält sie trotzdem: Angeblich schätzt der spanische König den Eintopf sehr.

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Quelle:
SZ vom 12.01.2019
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