Süddeutsche Zeitung

Kurz gesichtet:Kaufhaustrauma

Die Krise der Warenhauskette Topshop ist die Krise des Kaufhauses insgesamt - so glaubt man jedenfalls beim "Guardian". In Schweden ist der Glaube an Design-Kooperationen ungebrochen, jüngstes Beispiel: Morakniv & Sandqvist.

Von Anne Goebel und Tanja Rest

Kooperationen bleiben im Bereich Stil ein großes, weil für beide Seiten lukratives Thema. Jetzt haben sich zwei schwedische Lifestyle-Marken zusammengetan: die altehrwürdige Messermanufaktur Morakniv und der Taschenhersteller Sandqvist, dessen Rucksäcke obligatorisches Hipster-Equipment sind. Das Ergebnis ist eine neunteilige Kollektion mit edlen Aufbewahrungsmöglichkeiten für Messer, aber auch Küchenschürzen, Untersetzern aus Leder und, ganz wichtig, einer Tasche, um Holzscheite zu transportieren. Gemeinsames Anliegen beider Labels sei es, "stilvolle und langlebige Produkte für Outdoor-Aktivitäten" zu produzieren. Erhältlich unter sandqvist.

com und morakniv.com Die britische Warenhauskette Topshop, einst der Inbegriff von erschwinglichem Chic, hat ein schwieriges Jahr hinter sich: Umsatzeinbruch, der Eigentümer Philip Green wegen sexueller Belästigung in den Schlagzeilen, die Show auf der Londoner Fashion Week abgesagt. Der britische Guardian ruft nun die Götterdämmerung der Kaufhaustempel aus. Warenhäuser wie Topshop seien dem eigenen Erfolg zum Opfer gefallen: Indem sie Luxuslooks für alle rund um die Uhr zugänglich machen, verlieren sie an Strahlkraft. Ein wenig mehr Exklusivität will der Kunde offenbar doch.

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Quelle:
SZ vom 05.01.2019
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