Süddeutsche Zeitung

"Küchenzeilen" zu Müsliriegel:Müsli to go

Lesezeit: 3 min

Selbstgemachte Müsliriegel? Sind zugegebenermaßen eine Herausforderung. Doch der Aufwand lohnt sich - vor allem als Geschenkidee.

Von Kathrin Hollmer

Hausgemachte Müsliriegel gelten als Frühstück. Habe ich bei meiner Recherche gelernt. Das Attribut "selbstgemacht" ist in diesem Fall entscheidend. Ein Müsliriegel aus dem Supermarkt besteht aus Konservierungsstoffen und Aromen, aus vielen Fremdwörtern, darunter Glycerin - und einer Menge Zucker, Salz und Fett. Schokolade steht dabei oft an erster Stelle in der Zutatenliste.

Deshalb kaufen immer mehr Menschen ihre Müsliriegel bei speziellen Manufakturen, die auf Zuckerzusatz und künstliche Zutaten verzichten, oder bereiten sie gleich selbst zu. Inspiration findet man auf zahlreichen Foodblogs, wo die "granola bars", wie sie auf Englisch heißen, immer beliebter werden.

Die Grundlage für selbstgemachte Müsliriegel bilden meist Hafer-, Dinkel- sowie Weizenflocken, Puffreis, Quinoa oder Buchweizen. Dazu kommen, je nach Geschmack, Nüsse wie Mandeln, Pistazien oder Haselnüsse, Samen (z.B. Lein- oder Chiasamen) oder Kokosraspeln. Für die Süße sorgt Trockenobst, zum Beispiel Rosinen, Cranberries oder Datteln, deren Fruchtzucker langsamer ins Blut gelangt und länger sättigt. Klingt gesund. Ist es auch, wenn in einem Riegel zum Beispiel Chiasamen und Blaubeeren mit Griechischem Jogurt oder Mandeln mit Kokosnuss kombiniert werden.

Doch nicht alle Rezepte für die DIY-Müsliriegel sind gesund. Manche Varianten, etwa mit Erdnussbutter, Salzbrezeln und M&Ms, mit weißer Schokolade und Ahornsirup oder mit Salzkaramell sind einfach nur: lecker!

Mein Rezept

Ich entscheide mich für Schoko-Bananen-Müsliriegel (Rezept siehe unten), immerhin mit elf Zutaten. Günstiger als die Fertigprodukte sind sie sicher nicht: Ahorn- und Reissirup, Bananenchips und andere Zutaten kommen im Biosupermarkt auf mehr als 20 Euro. Abschrecken lassen sollte man sich auch nicht von der Produktion: Am Ende hat sich ein stattlicher Geschirrberg angehäuft - immerhin kann ich im Spülwasser ausgiebig meine Hände einweichen, an denen die abgekühlte Haferflocken-Nuss-Sirup-Masse hartnäckig klebt. Dennoch lohnt sich der Aufwand: Die Riegel halten sich im Kühlschrank mindestens eine Woche.

Das Ergebnis ist, trotz Ahornsirup, Bananen und Schokolade, nicht so pappig-süß wie Müsliriegel aus dem Supermarkt. Die Riegel sind schön locker, zerfallen aber auch leicht. "Du hättest noch ein bisschen warten müssen, bevor du den Sirup darüber gießt", diagnostiziert Oma. Am Ende sind die Riegel vielleicht nicht unbedingt die perfekte Frühstücksalternative, dafür aber eine ausgefallene Alternative zu Süßigkeiten - und obendrein eine hübsche Geschenkidee.

Darum ist es auch gar nicht schlimm, dass Oma beginnt - der Konsistenz wegen, versteht sich - die Riegel mit dem geschmolzenen Schokoladenrest zu überziehen.

Rezept für Schoko-Bananen-Müsliriegel

Zutaten (für etwa 20 Müsliriegel):

1 TL Butter

½ Tasse Mandelblättchen

1 ½ Tassen Cashewnüsse, grob gehackt

1 Tasse Bananenchips, gehackt

1 ½ Tassen Haferflocken

1 ½ Tassen gepuffter (Vollkorn-)Reis

1 Tasse Reissirup

¼ Tasse Ahornsirup ½ TL Salz

¼ Tasse dunkle Schokolade, gehackt

1 TL Vanille

Zubereitung:

Den Ofen auf 160°C vorheizen. Mandeln und Cashews auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech ausbreiten und im Ofen für etwa sieben Minuten rösten, bis die Nüsse leicht braun werden. Aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen. In der Zwischenzeit eine rechteckige Backform (optimal: 23x33 cm, funktioniert auch in einer Auflauf- oder ähnlichen Form) mit der Butter einfetten und zur Seite stellen oder ein Backblech mit Backpapier auslegen. Haferflocken, Puffreis, Bananenchips und Schokolade in einer großen Schüssel vermengen, die abgekühlten Nüsse untermischen.

In einem kleinen Topf Ahorn- und Reissirup mit Salz und Vanille auf mittlerer Hitze erwärmen, dabei ständig rühren, damit die Flüssigkeit nicht anbrennt. Wenn die Sirup-Mischung leicht zu köcheln anfängt, weitere drei bis fünf Minuten kochen, bis sie anfängt anzudicken. Von der Flamme nehmen und kurz warten. Den warmen (nicht mehr kochend heißen) Sirup über die Mischung in der Schüssel gießen. Gut verrühren, sodass der Sirup alle Zutaten umschließt.

Solange die Masse warm ist, in die vorbereitete Backform oder das Backblech streichen, mit einem Teigschaber in eine kompakte Form bringen (nicht zu dünn!) und abkühlen lassen. In Riegel, Quadrate oder Rechtecke schneiden - das geht am besten, wenn man die Masse nach dem Abkühlen für eine Weile in den Kühlschrank gestellt hat.

Quelle: http://www.bitchincamero.com/2008/07/homemade-banana-chocolate-granola-bars

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