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Zweitliga-Derby in Dresden:Fans provozieren fast Spielabbruch

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Feuerwerkskörper und bengalische Feuer: Schiedsrichter Felix Brych muss beim Zweitliga-Derby Dynamo Dresden gegen Energie Cottbus zweimal das Spiel unterbrechen, weil Gäste-Fans Pyrotechnik zünden. Als Cottbus-Kapitän Möhrle ans Stadionmikrofon tritt, beruhigt sich die Lage.

Die Begegnung in der 2. Fußball-Bundesliga zwischen Dynamo Dresden und Energie Cottbus musste am Sonntag zweimal unterbrochen werden. Schiedsrichter Felix Brych schickte beide Teams nach dem Einsatz von Pyrotechnik im Cottbuser Block in der 75. Minute in den Spielertunnel. Bereits in der 65. Minute musste der Unparteiische die Partie wegen gezündeten Feuerwerkskörper im Cottbuser Block für zwei Minuten unterbrechen.

Das einzige Tor des Spiels erzielte Mickael Poté für Dresden in der 72. Minute. Dresden verbesserte sich auf den 16. Platz, Cottbus rutschte auf Rang 15 ab. Beide Ostklubs befinden sich dadurch im Abstiegskampf.

Ausgerechnet Schiedsrichter Brych, der am vorangegangenen Wochenende Kießlings Phantomtor von Sinsheim gegeben hatte, musste in Dresden erneut Schwerstarbeit verrichten: In der 65. Minute unterbrach der Referee die Begegnungen kurzfristig, nachdem aus dem Cottbuser Fanblock Leuchtraketen auf das Feld geflogen waren. Danach zündeten die Gäste-Anhänger erneut Pyrotechnik und warfen Feuerwerkskörper auf das Spielfeld - Brych schickte beide Mannschaften daraufhin in die Kabine.

Nach rund zehnminütiger Unterbrechung appellierte Energie-Kapitän Uwe Möhrle per Stadionmikrofon an die Randalierer: "Lasst uns das Spiel bitte vernünftig fortsetzen!" Kurz danach gab Brych das Spiel wieder frei. "Das ist eine Schande für den Fußball und für den Verein, mehr gibt es dazu nicht zu sagen", klagte Möhrle nach dem Spiel.

Schon am Samstag hatten Feuerwerkskörper und Bengalische Feuer beim Bundesliga-Spiel Schalke gegen Dortmund die Gemüter erregt. "Ich schäme mich für diese Fans", sagte BVB-Trainer Jürgen Klopp dazu. Die Polizei nahm in Gelsenkirchen acht Randalierer fest, drei weitere nahm sie in Gewahrsam. "Von den nackten Zahlen hört es sich wie ein ganz normales Derby an, aber die erschreckenden Bilder haben wir alle vor Augen", sagte Gelsenkirchens Polizeisprecher Johannes Schäfers dem SID.

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dpa/SID/hum
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