Süddeutsche Zeitung

Zehn-Millionen-Überweisung auf US-Konto:Fifa weist Verwicklung von Valcke zurück

Lesezeit: 1 min

Zehn Millionen Dollar Schmiergeld

US-Ermittler gehen einem Insider zufolge davon aus, dass der Vertraute von Präsident Sepp Blatter, Fifa-Generalsekretär Jérôme Valcke, für Zahlungen über zehn Millionen Dollar verantwortlich sein soll. Das berichtet die New York Times.

Bei dem von der Staatsanwaltschaft beschriebenen "hochrangigen Fifa-Funktionär" handele es sich um Valcke, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person am Montag. Er wird in der Anklageschrift jedoch nicht als Beklagter genannt, noch wird er einer Straftat beschuldigt. Zudem ist nicht die Rede davon, dass der Fifa-Offifzielle gewusst habe, dass das Geld für Bestechung verwendet worden sei.

Fifa weist Verwicklung von Valcke zurück

Der Fußball-Weltverband wies eine Verwicklung von Valcke in die jüngsten Korruptionsvorwürfe zurück. Weder Valcke noch andere Mitglieder der Fifa-Führung seien "an der Initiierung, der Bewilligung und Ausführung" einer Zehn-Millionen-Überweisung auf ein US-Konto beteiligt gewesen, hieß es in einer Stellungnahme. Valcke erklärte in einer Mail an die New York Times, weder habe er die Zahlung angewiesen noch habe er die Macht dazu.

Die Summe von zehn Millionen Dollar soll 2008 an Jack Warner geflossen sein. Dieser gehört zu den Funktionären, die vergangene Woche festgenommen wurden; Warner selbst stellte sich in seiner Heimat Trinidad und Tobago den Behörden. Südafrika hatte im Zusammenhang mit der Zahlung Bestechungsvorwürfe rund um die Vergabe der WM 2010 vehement zurückgewiesen. Die Fifa erklärte zudem, die Überweisung der zehn Millionen Dollar sei vom damaligen Vorsitzenden des Finanzkomitees genehmigt und gemäß der eigenen Regularien vorgenommen worden.

Valcke sagt Teilnahme an Eröffnung der Frauen-WM ab

Nachdem die Ausweitung des Skandals bekannt wurde, gab die Fifa bekannt, dass Valcke nicht bei der Eröffnung der Frauen-WM in Kanada am Samstag dabei sein werde. "Es ist wichtig, dass er sich um Angelegenheiten im Fifa-Hauptquartier in Zürich kümmert", hieß es in der Mitteilung des Verbandes.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.2503613
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/Reuters/cmy
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.