Süddeutsche Zeitung

Volleyball:Patzer in Potsdam

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Herrschings Volleyballer verlieren gegen die Netzhoppers Königs Wusterhausen auch ihr viertes Pokal-Halbfinale - es endet mit 24:26 im fünften Satz.

Von Sebastian Winter

Herrschings Volleyballer haben auch in ihrem vierten DVV-Pokal-Halbfinale seit dem Erstligaaufstieg vor sechs Jahren den Einzug ins Endspiel in Mannheim verpasst. Sie verloren am Donnerstagabend eine nervenzerrende Partie nach 2:0-Satzführung noch 2:3 (25:21, 28:26, 16:25, 22:25, 24:26) gegen die Netzhoppers aus Königs Wusterhausen. Die Netzhoppers, die bis dahin ebenfalls noch nie im Finale standen, spielen nun am 28. Februar in der Mannheimer SAP-Arena um ihren ersten großen Titel. Gegner sind dann die United Volleys Frankfurt, die den Rekord-Pokalsieger VfB Friedrichshafen im fast genauso spannenden zweiten Halbfinale mit 16:14 Punkten im fünften Satz bezwangen.

Die Kulisse war höchst ungewohnt - für Königs Wusterhausen, das im Viertelfinale den deutschen Serienmeister Berlin aus dem Pokal-Wettbewerb befördert hatte, und auch für Herrsching. Denn die Partie fand nicht, wie ausgelost, im brandenburgischen Ort Königs Wusterhausen statt, sondern in Potsdam, der Arena der dortigen Erstliga-Volleyballerinnen. Blaue, weiße und schwarze Sitzschalen prägten das Bild im Live-TV. Wegen der Übertragung im Sportfernsehen war das Spiel von der dafür untauglichen Halle in Königs Wusterhausen nach Potsdam verlegt worden.

Herrsching liegt zwei Sätze vorne. Dann flattern die Nerven

Im ersten Satz dominierten die starken Abwehrreihen das Duell, Herrschings Libero Ferdinand Tille und seine Kollegen frustrierten die Netzhoppers-Angreifer immer wieder mit eindrucksvollen Rettungstaten. Bald hatte sich Herrsching ein Drei-Punkte-Polster erarbeitet, das die Mannschaft von Trainer Max Hauser nicht mehr verlieren sollte - ein Angriffsfehler der Netzhoppers, die in diesem Element nicht ganz so effektiv waren wie die Oberbayern, besiegelte den Satz.

Danach machte Königs Wusterhausen weniger Fehler, hielt eine leichte Führung. Doch den Herrschingern gelang, auch dank eines Asses von Außenangreifer Tim Peter, der 21:21-Ausgleich. Die Netzhoppers wurden nervös, der Schiedsrichter pfiff ein technisch unsauberes Zuspiel ab, 22:23. Der Satz ging in die Verlängerung, Herrsching, das seinen wochenlang verletzten Diagonalmann Jalen Penrose wieder einsetzen konnte, wurde geblockt. "Das macht mich wütend", sagte Hauser in der folgenden Auszeit, und die emotionale Ansprache half zunächst. Sein Team verwandelte den dritten Satzball zum 28:26 - wieder hatten die Netzhoppers den letzten Angriff ins Aus geschlagen.

Danach verlor der leichte Favorit aber die Kontrolle über das Spiel. Nach dem schwachen dritten Satz spielte Herrsching wieder besser, machte aber weiterhin zu viele Fehler. Blocker Luuc van der Ent schlug den letzten Aufschlag zum Satzausgleich ins Netz. Das übliche Nervenspiel im fünften Satz begann - und es endete fürchterlich aus Sicht des derzeitigen Ligavierten, der mehrere Matchbälle vergab und sich nach dem Herzschlagfinale zum 24:26 massiv über das Schiedsgericht beschwerte. Auch das half nicht mehr.

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