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Vierschanzentournee:Freund: "Um die Tournee zu gewinnen, braucht es jetzt ein Wunder"

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Freund steckt seinen Sturz schnell weg

Severin Freund ist am Bergisel erstmals auf das Podest gesprungen, hat aber nur noch minimale Chancen auf den ersten deutschen Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee seit 14 Jahren. Der Skisprung-Weltmeister flog in Innsbruck als Zweiter erneut auf das Podest, musste den Sieg aber seinem Konkurrenten Peter Prevc (Slowenien) überlassen. In der Gesamtwertung der 64. Vierschanzentournee baute Prevc durch seinen zweiten Sieg in Folge seinen Vorsprung auf Freund auf 19,7 Punkte aus.

"Severin hat sich hier ziemlich gut geschlagen. In Anbetracht der Umstände war das gigantisch", sagte Bundestrainer Werner Schuster im ZDF über den Oberstdorf-Sieger, der kurz vor dem Wettkampf in der Probe noch gestürzt war: "Ich bin sehr stolz auf ihn. Nach so einem Sturz muss man sich erst einmal einen Telemark trauen."

Prevc baut Führung in der Gesamtwertung aus

Freund kam vor 22.000 Zuschauern am ausverkauften Bergisel auf 122,5 und 128,0 Meter. Mit 258,4 Punkten lag er jedoch klar hinter dem überragenden Prevc (269,5), der auf 125,0 und 132,0 Meter sprang. "Er macht das schon extrem souverän", lobte Freund seinen Rivalen. "Um die Tournee zu gewinnen, braucht es jetzt ein Wunder." Rang drei belegte der Norweger Kenneth Gangnes mit 251,5 Zählern. Der Österreicher Michael Hayböck (247,5) musste sich zwei Tage nach Platz zwei in Garmisch-Partenkirchen mit dem fünften Rang begnügen. Da auch Titelverteidiger Stefan Kraft (231,9) nur Elfter wurde, schwinden die Chancen auf den erhofften achten Austria-Sieg in Folge auf ein Minimum.

Zweitbester DSV-Adler wurde Andreas Wellinger (Ruhpolding), der als starker Sechster sein bestes Saisonresultat verbuchte. Auch Andreas Wank (Hinterzarten) überzeugte auf Position neun, Vorjahressieger Richard Freitag (Aue) hatte dagegen Pech mit dem Wind und belegte nur den zehnten Rang. "Meine Sprünge haben nicht gepasst, ich war ein bisschen zu verkrampft", sagte der Sachse. Punkte sammelte zudem Stephan Leyhe (Willingen) auf Platz 21. Leer gingen dagegen Karl Geiger (Oberstdorf/31.) und Michael Neumayer (Oberstdorf/39.).

Das gleiche Schicksal ereilte wie schon in Oberstdorf den zweimaligen Tournee-Sieger Gregor Schlierenzauer aus Österreich und überraschend auch Klingenthal-Sieger Daniel-Andre Tande aus Norwegen. Die Entscheidung um den Gesamtsieg fällt am Mittwoch (17.15 Uhr/ARD und Eurosport) in Bischofshofen, bereits am Dienstag steht auf der Paul-Außerleitner-Schanze die Qualifikation an.

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