Süddeutsche Zeitung

Verdacht auf Steuerbetrug:Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Messi

Lesezeit: 1 min

Lionel Messi steht unter Verdacht, Steuern hinterzogen zu haben. Die spanische Staatsanwaltschaft hat dem Stürmer des FC Barcelona ein Klagegesuch präsentiert. Die Rede ist von mehr als vier Millionen Euro.

Für Lionel Messi läuft es nicht gerade gut derzeit. Nach einer Verletzung ist er noch nicht fit, mit dem FC Barcelona steckte er schmerzhafte Niederlagen gegen den FC Bayern im Champions-League-Halbfinale ein, mit der argentinischen Nationalmannschaft kam er nur auf zwei Unentschieden in der WM-Qualifikation in den vergangenen Tagen.

Und nun legt die Staatsanwaltschaft dem Stümer Steuerbetrug zur Last.

Der Weltfußballer und sein Vater Jorge Horacio Messi sollen mehr als vier Millionen Euro an Steuern hinterzogen haben. Wie die staatliche Nachrichtenagentur EFE am Mittwoch meldete, präsentierte die Sonderstaatsanwaltschaft für Wirtschaftsdelikte in Barcelona ein Klagegesuch gegen den Profi des FC Barcelona und gegen dessen Vater, der auch Messis Manager ist.

Es bestehe der Verdacht, dass der Weltfußballer und sein Vater in ihren Steuererklärungen für die Jahre 2007, 2008 und 2009 Abgaben in Höhe von insgesamt 4,1 Millionen Euro dem Finanzamt vorenthalten hätten. Sie sollen vorgetäuscht haben, die Werberechte des Weltstars an Scheinfirmen abgetreten zu haben, die ihren Sitz in lateinamerikanischen Steuerparadiesen wie in Belize und Uruguay hatten. Um die spanischen Steuerbehörden zu täuschen, hätten diese Firmen Geschäftsverträge mit anderen Scheinunternehmen in Großbritannien oder der Schweiz geschlossen.

Die Initiative zur Umgehung des spanischen Fiskus sei von Messis Vater ausgegangen, meint die Staatsanwaltschaft. Dieser habe nach den Ermittlungen der Behörde im Jahr 2005, als der Fußballer noch minderjährig war, die Schaffung einer ersten Scheinfirma in die Wege geleitet. Auf diese Weise seien Werbeeinnahmen des Stars in Steuerparadiese geflossen und praktisch keiner Besteuerung unterzogen worden, heißt es laut EFE in dem Klagegesuch der Behörde.

Zudem hätten Messi und sein Vater dem Finanzamt wichtige Daten verschwiegen, um zu verhindern, dass die Steuerbehörden von den Transfers ins Ausland erfuhren. Die Staatsanwaltschaft legt dem Barça-Star und dessen Vater Steuervergehen zur Last, die nach dem Strafgesetzbuch mit Haftstrafen zwischen zwei und sechs Jahren geahndet werden können.

Außerdem müsste nach dem Gesetzbuch der doppelte bis sechsfache Betrag der hinterzogenen Summe an das Finanzamt gezahlt werden. Das Klagegesuch wurde nach diesen Angaben einem Gericht in Messis Wohnsitz in Gavà bei Barcelona vorgelegt. Ein Untersuchungsrichter muss entscheiden, ob das Gesuch zugelassen wird und ob Ermittlungen gegen Messi und den Vater eingeleitet werden.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.1694960
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/dpa/sid
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.