Süddeutsche Zeitung

Umbau der medizinischen Abteilung:FC Bayern trennt sich von Physio Fredi Binder

Lesezeit: 1 min

Von Thomas Hummel

Der Umbau der medizinischen Abteilung des FC Bayern geht weiter. Nach dem Ausscheiden des langjährigen Klubarztes Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt trennt sich der Klub nun von Physiotherapeut Fredi Binder. Binder arbeitete 36 Jahre lang für den FC Bayern. Der Klub äußert sich bislang nicht zu der Personalie.

Der Arzt Müller-Wohlfahrt und der Physio Binder gehörten jahrelang zum Verein wie Uli Hoeneß. Doch die Verletztenmisere der Rückrunde und die unterschiedlichen Ansichten innerhalb des Klubs führen nun zu einem weiteren Umbau der medizinischen Abteilung.

Trainer Pep Guardiola möchte gerne, dass verletzte Spieler so schnell wie möglich auf den Platz zurückkehren. Er möchte auch, dass angeschlagene Profis mit zu den Partien fahren, um sich einen Einsatz bis zum letzten Moment offenzuhalten. So war er das aus Barcelona gewöhnt.

In München aber entschied Müller-Wohlfahrt mit seinem Team über die Verfügbarkeit von Spielern. Dabei war er nicht auf dem Trainingsgelände, sondern in seiner Praxis in der Münchner Innenstadt. Viele Spieler fahren bis heute zur Behandlung dorthin. Fredi Binder und die Physiotherapeuten-Kollegen waren quasi Müller-Wohlfahrts verlängerter Arm auf dem Klubgelände.

Angeblich soll Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge nach dem 1:3 im Champions-League-Viertelfinale in Porto Fredi Binder angeherrscht und dabei den Medizinern die Schuld an der Pleite gegeben haben. Tags darauf trat Müller-Wohlfahrt brüsk zurück. Rummenigge verweist auf ein von ihm eingeführtes "Kabinengeheimnis" und erklärte sich bislang nicht zu dem Vorgang.

Mit Müller-Wohlfahrt verließen damals auch dessen Sohn Kilian sowie die Ärzte Peter Ueblacker und Lutz Hänsel den Verein. Rummenigge erklärte zuletzt, dass Volker Braun weiter der Arzt "an der Säbener Straße sein" werde, "wir werden darüber hinaus ein Ärzte-Netzwerk knüpfen, das sich austauscht und für uns arbeitet."

Zudem teilte der FC Bayern mit, dass mit Blut- und Urintests künftig drohende Verletzungen prophylaktisch erkannt werden sollen. So sollen Spieler rechtzeitig aus dem Trainings- und Spielbetrieb genommen werden, bevor Blessuren gerade im muskulären Bereich entstehen können. Fredi Binder wird dabei offensichtlich nicht mehr benötigt.

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