Süddeutsche Zeitung

Uefa:Davor Suker weist Vorwürfe zurück

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Kroatischer Uefa-Funktionär bestreitet Kontakte zu einem Wettbetrüger.

Der ehemalige Fußballprofi Davor Suker hat Berichte über mögliche Verbindungen zu Wettbetrügern vehement zurückgewiesen: "Niemals in meinem Leben war ich in etwas involviert, das auf die Beeinflussung eines Fußballspiels gezielt hätte", sagte Suker, der seit März Mitglied im Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union (Uefa) ist. Er selbst und der kroatische Verband HNS seien "verpflichtet, diese schreckliche Krankheit des Wettbetrugs zu bekämpfen". Suker, Torschützenkönig der WM 1998 und früherer Stürmer des TSV 1860 München, soll laut Unterlagen der Bochumer Staatsanwaltschaft, die ARD und SZ vorliegen, 2009 im Dunstkreis des in Deutschland verurteilten Wettbetrügers Ante Sapina aufgetaucht sein. Suker soll unter anderem von seinem Landsmann zu Wettplatzierungen ermuntert worden sein, geht aus den weitreichenden Schilderungen in den Ermittlungsakten der Bochumer Staatsanwaltschaft hervor.

Uefa erschüttert über Manipulation in Italiens Serie B

DFB-Chef Wolfgang Niersbach riet seinem kroatischen Funktionärs-Kollegen am Montag zu anwaltlicher Beratung. Die Uefa nahm Suker in Schutz: "Davor Suker hat noch nie eine Befragung der Behörden in Bochum über sich ergehen lassen müssen. Wenn Bochum gedacht hätte, dass ernsthaft etwas dahintersteckt, hätten sie gehandelt. Man kann auch eine Hexenjagd veranstalten", sagte Generalsekretär Gianni Infantino am Dienstag nach einer Sitzung des Uefa-Exekutivkomitees in Prag.

Sorgen bereitet der Uefa zugleich der Fall von Catania Calcio. Antonino Pulvirenti, der vergangene Woche festgenommene Präsident des italienischen Zweitligisten, hatte gestanden, fünf Meisterschaftsspiele der Serie B für je 100 000 Euro manipuliert zu haben. "Wie sind natürlich sehr traurig über die Vorfälle und machen uns auch Sorgen. Absprachen haben nichts verloren in unserem Spiel", sagte Infantino: "Wir haben es mit verbrecherischen Organisationen zu tun. Wir wollen dieses Übel ein für alle mal ausmerzen."

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SZ vom 01.07.2015 / sid
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