Süddeutsche Zeitung

Tischtennis:Weikert gewählt

Der deutsche Verbandsligaspieler Thomas Weikert bleibt Präsident des Tischtennis-Weltverbands. Die Wahl des 55-Jährigen fiel dabei überraschend knapp aus: Er gewann mit 118:90 Stimmen gegen den Belgier Jean-Michel Saive.

Von Ulrich Hartmann, Düsseldorf

Ein Verbandsligaspieler aus dem hessischen Limburg bleibt Präsident des Tischtennis-Weltverbands ITTF. Die Kampfabstimmung gegen den früheren Weltklasseprofi Jean-Michel Saive aus Belgien fiel aber knapp aus: Thomas Weikert wurde beim Kongress am Rande der Tischtennis-Weltmeisterschaft mit 118:90 Stimmen für vier Jahre gewählt. "Das ist vielleicht kein Traumergebnis", sagte Weikert, "aber es wird meine Arbeit nicht beeinträchtigen." Zugleich sagte der 55-Jährige, der seit 2009 Vizepräsident und seit 2014 Präsident ist, in vier Jahren keinesfalls noch einmal kandidieren zu wollen. "Ein Verband muss sich regelmäßig erneuern und verjüngen."

Weikert, nebenher als Anwalt tätig, war 2014 vom zurückgetretenen Kanadier Adham Sharara ins Amt gehoben worden. Ausgerechnet Sharara aber hatte sich vor dieser Wahl gegen Weikert gewandt und stattdessen Saive unterstützt. In diesem Zusammenhang wurde über bezahlte Flüge für Saive-Unterstützer spekuliert. "So eine Wahl habe ich noch nie erlebt", bekannte Weikert. Dass ITTF-Ehrenpräsident Sharara sich von ihm abgewendet hat, empfinde er als "große persönliche Enttäuschung". Der Kanadier habe ihm persönlich gesagt, er habe das Vertrauen in ihn verloren. "Er wirft mir offenbar unter anderem vor, ihn nicht ins Internationale Olympische Komitee gebracht zu haben." Mauscheleien will Weikert aber bekämpfen. "Eine komplette Transparenz ist wichtig; ich wünsche mir einen sauberen Sport, der saubere Athleten schützt; kein Matchfixing, kein Wettbetrug, kein Doping, keine Manipulationen jeglicher Art."

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Quelle:
SZ vom 01.06.2017
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