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Testfahrten von Red Bull:Es qualmt schon wieder

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In zwei Wochen beginnt die Formel-1-Saison - und das Weltmeisterteam von Sebastian Vettel bekommt den Motor nicht unter Kontrolle. Bei den abschließenden Tests in der Wüste von Bahrain qualmte es in der Box von Red Bull erneut.

Die Sorgen von Sebastian Vettel wachsen. Gut zwei Wochen vor dem Formel-1-Saisonauftakt in Australien (16. März) haben der Titelverteidiger und sein Rennstall mit massiven technischen Problemen zu kämpfen. Der anfällige neue Renault-Turbo-Motor des Red-Bull-Boliden streikt weiter. Bei den abschließenden Tests in der Wüste von Bahrain qualmte es in der Box schon wieder, Feuerlöscher kamen zum Einsatz - der Rennstall kriegt seine Probleme mit der Überhitzung des Motors nicht in den Griff.

Vettels neuer Teamkollege Daniel Ricciardo (Australien) musste wegen der technischen Probleme fast den kompletten Nachmittag in der Box bleiben und kam am Ende nur auf 39 Runden sowie Platz sieben mit mehr als 2,5 Sekunden Rückstand auf die Besten. Der 24-Jährige wird auch am Freitag fahren, ehe am Wochenende Vettel die bisher für Red Bull ernüchternde Testphase beschließt.

Ricciardo sagte anschließend: "Die bisherige Testbilanz bedeutet, dass wir keine Ahnung haben, wo wir in Sachen Leistungsfähigkeit stehen. Die Schwierigkeit besteht darin, dass wir ein Problem beheben, und dann baut sich die nächste Hürde vor uns auf."

"Wütend werden bringt nichts"

Die Nerven liegen bei den Seriensiegern der vergangenen Jahre angesichts der andauernden Rückschläge langsam blank. "Unsere Probleme würden gerade nicht einmal zehn Millionen Euro lösen", sagte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko der Bild. Der Rivale Mercedes sei "einen großen Schritt voraus. Wir müssen bis Australien und wahrscheinlich darüber hinaus zittern. Erfreulich ist das alles nicht."

Wegen der anhaltenden Probleme sei auch Vettel "not amused, dass wir so sehr im Rückstand sind", sagte sein Mentor Marko: "Aber wütend werden bringt jetzt nichts." Spötter meinen gar, dass Vettel in dieser Verfassung sogar die Qualifikation für das Rennen wegen der 107-Prozent-Regel zu verpassen droht.

Damit dieses Horrorszenario nicht eintritt, setzt Marko den Motorenlieferanten Renault unter Druck. Die Weltmeisterschmiede ist mit ihrem Wagen eigentlich ganz zufrieden, der Motor sei bei der Entwicklung der Bremsklotz: "Renault muss den Motor in den Griff bekommen." Im Gegensatz zu Red Bull und Vettel konnten die Silberpfeil-Piloten Lewis Hamilton (England) und Nico Rosberg (Wiesbaden) ihre Vorbereitungen ohne größere Schwierigkeiten durchziehen. Das Duo gilt neben der Paarung Fernando Alonso und Kimi Räikkönen (Ferrari) als Favorit für das erste Saisonrennen in Australien. Die schnellste Zeit fuhr beim Auftakt zu den Testtagen von Bahrain allerdings der Mexikaner Sergio Perez im Force India.

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Quelle:
SZ vom 28.02.2014
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