Süddeutsche Zeitung

Tennis:Weltweiter Wettskandal

Ein unterklassiger deutscher Tennisspieler soll in einen weltweiten Wettskandal verwickelt sein. Insgesamt sind mittlerweile mehr als 135 Spieler in die Machenschaften involviert, wie das ZDF und die Tageszeitung Die Welt berichten. Razzien und Ermittlungen erstrecken sich demnach über verschiedene Länder, darunter Belgien, Spanien, Frankreich und die USA. Die US-Bundespolizei FBI soll ebenfalls Kontakt zu den belgischen Ermittlern aufgenommen haben. Auch ein Tennisprofi aus den Top 30 der Weltrangliste ist angeblich in den Skandal verwickelt.

Nach Aussagen von Eric Bisschop, dem stellvertretenden Generalstaatsanwalt Belgiens, im ZDF geht es in diesem Fall "um das Netzwerk einer armenischen Wettmafia, das sich über sieben Länder in Europa ausgebreitet und hochintelligent und im großen Stil betrogen hat". Wettmanipulationen sind im Tennis vor allem auf unterklassigen Turnieren der Challenger- und Future-Ebene ein Problem. Bei Live-Wetten kann dort unter anderem auf einzelne Doppelfehler oder Aufschlagspiele gewettet werden. Die Tennis Integrity Unit (TIU) hat in diesem Jahr Sperren gegen mehr als 20 Spielerinnen und Spieler ausgesprochen. Andrea Petkovic, seit kurzem im ZDF auch als Moderatorin der Sendung "Sportreportage" tätig, erklärte, auch sie kenne Profis, die von Wettpaten angesprochen wurden. Meist handele es sich um Spielerinnen und Spieler aus ärmeren Ländern, "die sich das nicht leisten können zu reisen, die darauf angewiesen sind, Geld zu verdienen", sagte die Darmstädterin.

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Quelle:
SZ vom 16.12.2019 / dpa
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