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Tennis:Kerber verpasst Titel

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Die Weltranglistenerste Angelique Kerber muss weiter auf ihren ersten Turniersieg seit den Triumph bei den US Open im September 2016. Ausgerechnet auf Sand, ihren schwächsten Belag, soll sie nun das deutsche Fed-Cup-Team zum Klassenerhalt führen.

Das Warten geht weiter. Angelique Kerber verlor in der mexikanischen Stadt Monterrey das Tennis-Finale gegen die an Nummer zwei gesetzte Russin Anastasia Pawljutschenkowa (4:6, 6:2, 1:6) und verpasste damit ihren ersten Turniersieg seit den US Open im September 2016. Dabei war ihre Gegnerin schon am Rande der Niederlage. "Ich hatte nicht mehr viel Energie im Tank", sagte sie nach dem Spiel, welches sie im zweiten Satz fast aufgegeben hatte: "Ich dachte, das war's." Doch im dritten Satz brach Kerber plötzlich ein, schnell lag sie 0:5 zurück. Trotz der Niederlage wähnt Bundestrainerin Barbara Rittner die Weltranglistenerste auf einem guten Weg: "Die letzte Woche war wichtig für ihr Selbstvertrauen, und das ist wichtig für ihr Spiel." Kurz vor dem Start der Sandplatzsaison wächst bei Kerber die Zuversicht, das sportliche Tal bald durchschritten zu haben.

Mit Blumen in der Hand richtete Kerber bei der Siegerehrung das Wort an ihren Trainer Torben Beltz. "Wir hatten eine großartige Woche, und es liegt noch einiges vor uns", sagte sie. Zunächst der Fed Cup in Stuttgart (22./23. April) gegen die Ukraine und damit der Wechsel auf den roten Sand. "Es ist vielleicht ihr schlechtester Belag, auf Hartplatz und Rasen halte ich sie für gefährlicher", sagte Teamchefin Rittner, "daher darf man nicht zu hohe Ansprüche stellen." Kerbers Vorbereitung war nach der langen Saison 2016 und vielen Sponsorenterminen holprig gewesen. "Noch ist sie nicht auf dem Niveau des Vorjahres, wenn sie etwas riskiert, unterlaufen ihr noch zu viele Fehler", analysiert Rittner. In Monterrey gelang ihr im Halbfinale gegen Carla Suarez Navarro aus Spanien immerhin der erste Saisonsieg gegen eine Top-30-Spielerin. Mit Kerber steigen die Chancen auf den Klassenverbleib, nachdem das deutsche Team in der ersten Runde gegen die USA verlor und gegen die Ukraine in die Relegation muss. Zumal auch Laura Siegemund (Metzingen) endlich ein Erfolgserlebnis feiern konnte. In Charleston/South Carolina schaffte sie es bis ins Halbfinale - nachdem sie mit sieben Niederlagen in den ersten acht Matches ins Jahr 2017 gestartet war.

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SZ vom 11.04.2017 / SID
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