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Skispringen:Eisenbichler gewinnt weiter

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Skispringer Eisenbichler bevorzugt Demut im Erfolg.

Markus Eisenbichler ist ein erfahrener Skispringer, er ist Weltmeister, hat Gipfel und Tiefen erlebt und auch erfahren, dass alle Höhen im Skispringen von kurzer Dauer sein können. Vorsichtig ist er geworden, wenn er in Topform ist, und noch vorsichtiger nun, da er schon zum Saisonstart die anderen überragt.

Gewonnen hatte er am Samstag, beim zweiten Springen in Finnland wurde er Zweiter hinter dem Norweger Halvor Egnar Granerud. Den Weltcup führt er immer noch an. Schnell jedoch zieht er sich in den inneren Tunnel zurück, um Lobesworte und große Vergleiche vorbei fliegen zu lassen, wie auch am Samstag, nach seinem überragenden Auftritt. Der ehemalige österreichische Top-Springer und heutige ZDF-Experte Toni Innauer sagte: Eisenbichler habe "die Konkurrenz demoliert". Und sein ehemaliger Trainer Werner Schuster, nun Experte bei Eurosport, interpretierte die Vorführung als Zeichen des Selbstbewusstseins, etwa in der Art, jetzt müsse sich die Konkurrenz was ganz Besonderes einfallen lassen. Knapp 20 Punkte und zehn Meter Vorsprung sind ja tatsächlich eine Art Demolierung, trotzdem will Eisenbichler nichts davon wissen: Seine Siegerfaust im Abschwungbereich gilt allein ihm selbst, die zweite Siegerehrung nach seinem Erfolg zum Saisonauftakt rührte ihn sichtlich, aber dann ging er rasch zur Tagesordnung über. Eisenbichler sagte, er bleibe demütig - zu oft gehe es rauf und runter in seinem Sport. Unklar bleibt, wie sich das deutsche Team hinter seinem Spitzenmann sortiert. Karl Geiger hält weiterhin stabiles Niveau, wurde am Sonntag Achter, Constantin Schmid (12.) zeigt aufsteigende Tendenz, wie auch ein lange verletzter, erfahrener Kollege: Severin Freund landete als Neunter mal wieder in den Top Ten.

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SZ vom 30.11.2020 / SZ
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