Süddeutsche Zeitung

Schach-WM, 10. Partie:Kramnik vertagt die Entscheidung

Zum ersten Mal während der WM hat sich Herausforderer Kramnik gegen Titelverteidiger Anand durchgesetzt. Er überraschte den Inder mit einer neuen Variante.

Mit einer überraschenden Variante und dem ersten Sieg hat Herausforderer Wladimir Kramnik die Entscheidung über den WM-Titel im Schach vertagt. Bei der WM in Bonn zwang der Russe den indischen Titelverteidiger Viswanathan Anand in der zehnten Partie nach 29 Zügen und 2:54 Stunden zur Aufgabe und verkürzte damit auf 4:6.

Mit Siegen am Mittwoch (mit Schwarz) und am Freitag könnte Kramnik sich in den Tiebreak am 2. November retten. Allerdings hat er noch nie eine Turnierpartie gegen Anand mit Schwarz gewonnen. Anand genügt dagegen ein Remis aus zwei Partien zur erfolgreichen Titelverteidigung. 2009 muss der Sieger seinen Titel entweder gegen Ex-Weltmeister Wesselin Topalow (Bulgarien) oder Gata Kamsky aus den USA verteidigen. Das Duell um das Herausforderungsrecht soll im November stattfinden, allerdings erfordern organisatorische Probleme wohl eine Verschiebung.

Am Montag überraschte Kramnik Anand, der mit Schwarz eine Hauptvariante der Nimzowitsch-Indischen Verteidigung wählte, mit einer Neuerung (Turm auf e1 im 18. Zug). Anand spielte fortan zu unpräzise und offenbarte ungewohnte Schwächen. Zudem kam er in Zeitnot.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.524323
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
sueddeutsche.de/sid/aum
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.