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Portugiesischer Weltfußballer:Luís Figo will Fifa-Präsident werden

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Figo kandidiert

Ex-Weltfußballer Luís Figo, 42, ist der nächste und bislang prominenteste Herausforderer von Joseph Blatter um das Präsidentenamt im Fußball-Weltverband. "Ich freue mich, meine Kandidatur für die Fifa-Präsidentschaft zu verkünden. Fußball hat mir in meinem Leben so viel gegeben, und ich will etwas zurückgeben", twitterte der Portugiese am Mittwoch. Beim US-Sender CNN begründete er einen Tag vor Ablauf der Bewerbungsfrist seinen überraschenden Schritt: "Wenn man nach der Fifa im Internet sucht, ist das erste Wort, das erscheint: Skandal - keine positiven Wörter. Das ist es, was wir als Erstes ändern müssen, um das Image der Fifa zu verbessern. Der Fußball verdient Besseres." Sein Wahlprogramm hat Figo auch gleich parat: "Wir brauchen Veränderung in der Führung, der Transparenz und der Solidarität. Der Zeitpunkt dafür ist jetzt gekommen."

Das muss Figo nachweisen

Nach eigener Aussage hat Figo bereits die fünf nötigen Empfehlungsschreiben beisammen, die von jedem Bewerber bis Donnerstag (24:00 Uhr) bei der Fifa eingehen müssen. Die zweite Hürde der Fifa-Statuten - die Kandidaten müssen während zwei der zurückliegenden fünf Jahre eine aktive Rolle im Fußball gespielt haben - wird er als Scout von Inter Mailand auch umschiffen können.

Bei den Lombarden hatte Figo 2009 seine Karriere beendet, er war einer der schillerndsten Profis seiner Generation. Auf dem Höhepunkt gehörte der in Almada geborene Offensivkünstler zu den "Galaktischen" von Real Madrid. An der Seite von Zinédine Zidane und Ronaldo gewann er 2002 die Champions League gegen Bayer Leverkusen. In seiner portugiesischen Heimat wurde Figo sechsmal zum besten Spieler des Jahres gekürt, 2000 war er Europas Fußballer des Jahres. Mit der Nationalelf wurde er bei der WM 2006 in Deutschland Vierter.

Fünf weitere Interessenten

Wie offensiv der Weltstar in den kommenden Monaten bis zum 29. Mai auftreten wird, bleibt abzuwarten. Zuvor hatten der niederländischen Verbandsboss Michael van Praag, der jordanische Fifa-Vizepräsident und Nationalverbands-Chef Prinz Ali Bin Al Hussein, der frühere Fifa-Funktionär Jérôme Champagne (Frankreich) und der französische Ex-Nationalspieler David Ginola Interesse an einer Kandidatur angemeldet.

Der mit Abstand populärste Anwärter ist aber Figo. Das könnte auch Blatter merken, wenn auch nur ein bisschen. "Ich denke, dass in diesem Leben niemand unantastbar ist", sagte Figo über den Schweizer: "Natürlich macht er den Job schon sehr lange, trotzdem ist das eine Chance für mich, den Leuten zu zeigen, dass sie mir folgen und mich unterstützen können."

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