Süddeutsche Zeitung

Paralympics:Judoka durch selbstfahrenden Bus verletzt

Lesezeit: 2 min

Beim Zusammenprall erleidet Japans Aramitsu Kitazono Verletzungen an Kopf und Körper. Die deutschen Rollstuhlbasketballer schaffen gegen Großbritannien eine Sensation.

Meldungen zu den Paralympics

Paralympisches Dorf: Ein sehbehinderter Para-Athlet ist bei den Paralympics in Tokio im Athletendorf mit einem selbstfahrenden Bus zusammengeprallt. Wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Freitag unter Berufung auf die Polizei berichtete, erlitt der japanische Judoka Aramitsu Kitazono bei dem Unfall am Vortag Verletzungen an Kopf und Körper, deren Heilung etwa zwei Wochen benötige. Der fahrerlose Kleinbus sei an einer Kreuzung im Athletendorf in Tokios Bucht rechts abgebogen, als er am frühen Nachmittag mit dem auf einem Bürgersteig gehenden 30 Jahre alten Sportler zusammenstieß, hieß es. Der erste Kampf Kitazonos, der in der 81-Kilogramm-Gewichtsklasse antritt, war für Samstag geplant.

Basketball: Die deutschen Rollstuhlbasketballer haben im zweiten Gruppenspiel bei den Paralympics in Tokio eine Sensation geschafft. Das Team von Bundestrainer Nicolai Zeltinger bezwang in der Hammergruppe B Weltmeister Großbritannien deutlich mit 71:59 (31:28). Schon zum Auftakt hatte das deutsche Team um Thomas Böhme überzeugt, gegen Rio-Champion USA aber hauchdünn mit 55:58 eine Überraschung verpasst.

Gegen die Briten war Böhme mit 27 Punkten wie schon gegen die USA erneut erfolgreichster Werfer, Andre Bienek gelangen 17 Punkte. "Wir haben da angeknüpft, wo wir gestern aufgehört haben, wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht", sagte Bienek: "Ich bin unglaublich stolz auf diese Leistung und dieses Team." Nach einer knappen Pausenführung zog die deutsche Mannschaft im dritten Viertel davon.

Auf dem Weg ins Viertelfinale spielt Deutschland am Samstag gegen Australien, es folgen die Gruppenspiele gegen Algerien und den Iran. Die Rollstuhlbasketballer des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) gewannen zuletzt 1992 in Barcelona eine Medaille, in Japan soll diese Serie enden.

Schwimmen: Verena Schott wusste gar nicht, wohin mit ihrer Freude. "Meine Gefühlswelt ist ein bisschen durcheinander. Ich könnte die ganze Zeit nur weinen. Ich bin mega glücklich und mega erleichtert", sagte die Cottbuserin, nachdem sie den deutschen Para-Schwimmern nach dem Debakel von Rio eine erleichternde Bronze-Medaille am zweiten Wettkampftag der Paralympics von Tokio beschert hatte.

"Vielleicht gibt das auch den anderen Aufschwung", sagte die 32-Jährige nach ihrem dritten Platz über 200 Meter Lagen: "Wir haben alle harte Jahre hinter uns." 2016 in Rio hatten die deutschen Schwimmer nur drei Medaillen geholt, darunter keine goldene. Gerechnet hatte die inkomplett querschnittsgelähmte Schott nach Rang vier in der Quali mit drei Sekunden Rückstand auf Rang drei nicht mit Bronze, "aber ich habe es gehofft. Ich wollte es so sehr". Es gewann die Britin Maisie Summers-Newton in Weltrekordzeit von 2:56,68 Minuten vor der Ukrainerin Jeljzaweta Mereschko (2:58,04).

Für die 32-jährige Schott ist es bei der dritten Teilnahme die zweite Paralympics-Medaille. 2012 hatte sie in derselben Disziplin Silber gewonnen. Es war die zweite Medaille für die deutschen Behindertensportler in Tokio. Die erste, ebenfalls aus Bronze, hatte am Mittwoch Radfahrerin Denise Schindler auf der Bahn gewonnen.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5393909
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/sid/dpa
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.