Süddeutsche Zeitung

Olympische Spiele in London:Ägyptische Athleten erhalten gefälschte Nike-Ausrüstung

Das ägyptische Olympia-Komitee stattete seine Sportler mit gefälschter Nike-Ausrüstung aus. Aufgrund der schwierigen finanziellen Lage im Land, habe man die Produkte des Teamsponsors aus China bezogen, heißt es. Nike fordert das ägyptische Komitee zum Handeln auf.

Der Präsident des ägyptischen olympischen Kommitees, General Mahmoud Ahmed Ali, hat eingestanden, dass die ägyptische Olympiamannschaft mit gefälschter Ausrüstung von Nike ausgestattet wurde.

Man habe sich "aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage Ägyptens" entschlossen, mit einem chinesischen Anbieter zusammen zu arbeiten, erklärte der General gegenüber der ägyptischen Tageszeitung Ahram.

Die Ausrüstung sei ihm von einem "Nike-Mitarbeiter" überreicht worden, verteidigte sich Ali. Außerdem seien die Fälschungen so gut, "dass man nie den Unterschied erkennen kann zwischen einem gefälschten Produkt und dem Original". Ali forderte das Unternehmen auf, den Mitarbeiter ausfindig zu machen und ihn zu verklagen.

Nike drängte wiederum das ägyptische Olympische Komitee, "sofortige Aktionen" einzuleiten. Man könne nicht sicherstellen, dass die gefälschte Ausrüstung den Qualitätsstandards des Sportartikelherstellers genüge.

Die Fälschungen waren nach einem Hinweis der ägyptischen Synchronschwimmerin Yomna Khallaf aufgeflogen. Die beschwerte sich auf Twitter darüber, dass sie umgerechnet 270 Euro für eine neue Ausrüstung habe zahlen müssen, nachdem Teamsponsor Nike verlangt hatte, die gefälschten Produkte in London nicht zu verwenden. "Die Tasche hat zum Beispiel vorne ein großes Nike-Logo, und die Reißverschlüsse sind von Adidas", schrieb Khallaf.

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