Süddeutsche Zeitung

Olympia:Scheder jubelt über Bronze, Seitz weint

Die 19-Jährige holt am Stufenbarren die erste Medaille für die deutschen Turnerinnen - weil ihrer Teamkollegin 0,033 Punkte fehlen.

Sophie Scheder genoss den Moment nach der sauberen Landung mit geschlossenen Augen, bei Elisabeth Seitz kullerten die Tränen. Im deutschen Duell um die olympische Bronzemedaille am Stufenbarren setzte sich die Chemnitzerin Scheder hauchdünn um 0,033 Punkte vor ihrer Teamgefährtin durch. Vor der Entscheidung erlebten beide bange Sekunden, ehe die Wertung von Seitz als letzter Starterin auf der Anzeigetafel erschien.

Die 19-jährige Scheder erzielte mit 15,566 Punkten das beste Olympia-Ergebnis einer deutschen Turnerin an diesem Gerät seit 28 Jahren. 1988 in Seoul hatte die Berlinerin Dagmar Kersten für die DDR die Silbermedaille gewonnen. Seitz (15,533) musste mit dem undankbaren vierten Platz vorliebnehmen. Beide hatten glanzvoll ihre Übungen gezeigt und sich nicht die kleinsten Fehler geleistet. Es war die erste Medaille für die deutschen Turnier bei den Spielen von Rio.

Den Titel sicherte sich wie schon in London die Russin Alija Mustafina mit 15,900 Punkten vor Weltmeisterin Madison Kocian aus den USA (15,833).

Zuvor hatte US-Superstar Simone Biles am Sprung ihren dritten Olympiasieg in Rio geholt. Sie gewann mit zwei bestechenden Sätzen und 15,966 Punkten erneut haushoch vor der Russin Maria Paseka (15,266). Die Texanerin steuert nun dem ersten Fünffach-Triumph einer Turnerin bei Olympischen Spielen entgegen. In den kommenden Tagen gilt sie auch als Top-Favoritin am Schwebebalken und am Boden.

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