Süddeutsche Zeitung

Olympiasieg von Höfl-Riesch:Zweifelnd zum dritten Gold

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Titelverteidigung geglückt: Maria Höfl-Riesch gewinnt olympisches Gold in der Super-Kombination und wiederholt ihren Triumph von Vancouver 2010. Dabei war sie nach der Abfahrt verunsichert an den Slalom-Start gegangen.

Maria Höfl-Riesch ist mit einer Goldmedaille in die Olympischen Winterspiele gestartet. Die Partenkirchnerin triumphierte am Montag bei der Super-Kombination in ihrem ersten Wettbewerb in Sotschi. Es ist bereits ihre dritte Goldmedaille bei Olympia. Silber ging an Nicole Hosp aus Österreich (0,40 Sekunden zurück), Bronze sicherte sich überraschend Julia Mancuso aus den USA (0,53).

"Ich war vor dem Slalom verunsichert, die letzten Wochen waren nicht so gelaufen, wie wir uns das erhofft hatten", sagte Höfl-Riesch nach dem Rennen und fügte an: "Ich kann's noch gar nicht glauben, ich bin überwältigt."

2010 in Vancouver hatte Höfl-Riesch neben der Kombi auch den Slalom gewonnen. Mit ihrem dritten Triumph zog sie an Olympiasiegen mit Katja Seizinger gleich, der erfolgreichsten deutschen Ski-Rennläuferin der Historie. Höfl-Riesch, aktuelle Weltmeisterin im Zweikampf aus Abfahrt und Slalom-Lauf, ist mit 29 Jahren und 78 Tagen die älteste Siegerin im ältesten alpinen Wettbewerb der Winterspiele (ausgetragen seit 1936).

Die Fahnenträgerin der deutschen Olympiamannschaft galt schon im Vorfeld als Top-Favoritin. Dann hatte sie im Training aber Probleme mit der anspruchsvollen Abfahrt in Rosa Chutor, und auch den anfangs steilen Slalom-Hang fürchtete sie. Doch als es darauf ankam, war auf Höfl-Riesch wie so oft Verlass. Ihre dritte Olympia-Medaille war ihre neunte bei Großveranstaltungen, fünf davon sind aus Gold.

Nach der Abfahrt lag Höfl-Riesch als Fünfte noch in Lauerstellung. "Die, die vor mir liegen, sind eigentlich eher schwächer im Slalom", sagte sie. Deshalb wollte sie das Finale "mit voller Attacke, vollem Risiko" angehen - und das war nach einer Ruhepause zwischen den Läufen genau das richtige Rezept. Keine der nach der Abfahrt vor ihr platzierten Läuferinnen kam noch an ihre Bestzeit heran.

Höfl-Rieschs Ehemann und Manager Marcus Höfl hatte am Morgen versucht, die Erwartungen an seine Frau zu dämpfen. "Wie kann man nach den Trainingsergebnissen hier ständig von 'Gold' reden!? Es wird sehr schwer...", schrieb er 70 Minuten vor dem Start bei Twitter. Es wurde schwer, seine Frau aber ließ es leicht aussehen.

Am Mittwoch greift Höfl-Riesch in der Abfahrt erneut nach Gold. Dann wird sie allerdings besser fahren müssen als in der Abfahrts-Kombi. "Für Mittwoch war das sicher zu wenig", sagte sie vorausschauend. Wie in den Trainings habe sie die Einfahrt in den Steilhang "versemmelt", auch in der Anfahrt auf den Zielsprung passte die Linie nicht. Aber: "Wenn ich die zwei, drei Kurven, die ich nicht so gut erwischt habe, besser fahre, bin ich auf jeden Fall konkurrenzfähig."

Mit einem weiteren Triumph würde Höfl-Riesch Seizinger als erfolgreichste deutsche Alpine bei Olympischen Spielen überflügeln. Seizinger gewann wie jetzt auch Höfl-Riesch drei Mal Gold, hat aber zudem noch zwei Bronzemedaillen vorzuweisen.

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