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Olympia:Olympia: IOC-Spitze entscheidet sich für Doppelvergabe

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Von Johannes Aumüller, Lausanne/Frankfurt

Die Olympischen Sommerspiele 2024 und 2028 sollen gleichzeitig an die Bewerberstädte Paris und Los Angeles vergeben werden. Am Freitag beschloss das Exekutivkomitee des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), seiner Vollversammlung einen entsprechenden Vorschlag zu machen, teilte Präsident Thomas Bach mit. Die 95 Mitglieder des IOC sollen darüber auf einer außerordentlichen Session am 11. und 12. Juli entscheiden. Eine Zustimmung gilt angesichts der Abläufe des IOC nur als Formsache, wenngleich sich manche bereits skeptisch gegenüber einem solchen Prozedere geäußert haben.

Welche der beiden Bewerberstädte den Zuschlag für welche Spiele bekommt, entscheidet das IOC formal am 13. September in Lima. Wie genau das ablaufen soll, wollte Bach am Freitag nicht sagen. Er teilte aber mit, dass es idealerweise eine Übereinkunft zwischen IOC, Paris und Los Angeles gebe - und damit keine Wahl.

Insgesamt deutet sich an, dass die Spiele 2024 nach Paris gehen und die Spiele 2028 nach Los Angeles. Die Vertreter der französischen Hauptstadt erklärten bisher eindeutig, dass ihre Kandidatur nur für 2024 gelte; der Bewerbungschef von Los Angeles hingegen ließ durchblicken, dass er auch mit 2028 leben könnte. Für beide Städte werden es die dritten Spiele: Paris beherbergte sie schon in den Jahren 1900 und 1924, Los Angeles in den Jahren 1932 und 1984.

Für 2024 haben sich nur fünf Städte beworben, drei stiegen aus

Hintergrund dieser vorgeschlagenen Doppelvergabe sind die rapide gesunkenen Bewerberzahlen sowie das schlechte Image des IOC und der Olympischen Spiele speziell in westlichen Demokratien. Bach erklärte zuletzt mehrfach, das bisherige Vergabeverfahren produziere zu viele Verlierer.

Für 2024 hatten sich ursprünglich fünf Städte beworben, doch Hamburg, Rom und Budapest stiegen aus; einzig Paris und Los Angeles blieben übrig. "Das ist eine goldene Gelegenheit, wenn man zwei so großartige Bewerber hat. Man kann sich kaum bessere Kandidaten vorstellen", sagte Bach.

Daneben beschloss die IOC-Exekutive, für die Sommerspiele 2020 in Tokio 15 neue Disziplinen ins Programm zu nehmen. Dazu gehören unter anderem drei-gegen-drei-Basketball, eine gemischte 4x400-Meter-Staffel in der Leichtathletik oder BMX-Freestyle.

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Quelle:
SZ vom 10.06.2017
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