Süddeutsche Zeitung

Olympia:Deutsche Skispringer gewinnen Silber im Teamwettbewerb

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Angeführt von Andreas Wellinger hat das deutsche Team in einem Skisprung-Krimi den nächsten Erfolg bei den Olympischen Winterspielen gefeiert. Das DSV-Quartett holte sich im Mannschaftsspringen Silber knapp vor Polen und sorgte damit im dritten Wettbewerb für die dritte deutsche Medaille. Karl Geiger, Stephan Leyhe, Richard Freitag und Wellinger mussten sich nach zwei Durchgängen nur den starken Norwegern geschlagen geben.

Am Ende rettete das deutsche Team einen Vorsprung von 3,3 Punkten auf Polen zum Gewinn der Silbermedaille. Die überragenden Norweger waren kaum zu schlagen. Dem deutschen Team fehlten 22,8 Punkte auf die Skandinavier und dem vierten Mannschaftsgold nach 1994, 2002 und 2014. Die Ausbeute kann sich aber sehen lassen, Wellinger hat in Pyeongchang bereits im Einzel Gold von der Normal- und Silber von der Großschanze gewonnen. Durch den neuerlichen Podestplatz ist der 22-jährige Bayer der erste deutsche Springer mit drei Medaillen bei den gleichen Winterspielen.

Die Entscheidung um den zweiten Platz fiel erst kurz vor Schluss. Mit einem Vorsprung von 0,6 Punkten war Polen in den letzten Sprung gegangen. Wellinger legte einen Satz von 134,5 Metern hin, Großschanzen-Olympiasieger Kamil Stoch folgte mit der gleichen Weite, hatte aber bessere Windverhältnisse und bekam daher weniger Punkte.

"Alles ist möglich!", hatte Wellinger vor dem Springen angekündigt. Schon im ersten Durchgang entwickelte sich ein ganz enger Dreikampf. Der Rückstand der DSV-Mannschaft auf Norwegen betrug zur Halbzeit gerade einmal zwei Punkte, also einen Meter. Drei weitere Zähler dahinter war Polen in Lauerstellung. Doch im zweiten Durchgang war Norwegen nicht mehr aufzuhalten. Skiflug-Weltmeister Daniel Andre Tande beeindruckte als Startspringer der Skandinavier mit 140,5 Metern.

Bundestrainer Werner Schuster hatte seine Mannschaft auf einer Position umgestellt. Anstelle von Markus Eisenbichler sprang Leyhe, der in den Einzelspringen noch zuschauen musste. Der 26-Jährige machte seine Sache mit 128 und 129 Metern zwar ordentlich, fiel aber im Vergleich zu seinen Kollegen ab.

Keine Medaille gab es für Japan mit Noriaki Kasai. Der 45-Jährige, der seine achten Winterspiele bestreitet, erreichte mit den Asiaten Platz sechs. Damit ging Kasai in Südkorea leer aus, nachdem er noch vor vier Jahren Silber von der Großschanze und Bronze mit der Mannschaft geholt hatte. Kasai will noch bis 2026 weitermachen und hätte dann noch zwei weitere Olympia-Chancen.

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