Süddeutsche Zeitung

DFB-Elf gegen Frankreich:Vorsicht vor den "Raketen"

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Die französische Fußball-Nationalmannschaft ist im Sommer bekanntlich Weltmeister geworden. Überhaupt spielt die Équipe Tricolore derzeit jenen Fußball, den viele Menschen auch von der deutschen Elf gerne sehen würden. Vor dem Aufeinandertreffen beider Mannschaften am Donnerstagabend (20.45 Uhr, Liveticker auf SZ.de) hat nun Julian Draxler erklärt, was den Fußball des Gegners so außergewöhnlich macht.

Der große Unterschied sei, "dass die Franzosen in der Offensive momentan ein paar Raketen haben, die freier sind und weniger ans System gebunden, die auch mal verrückte Sachen machen, mal ein Eins-gegen-eins oder Eins-gegen-zwei gewinnen", sagte er der Funke-Mediengruppe: "Uns fehlt derzeit so ein bisschen das Überraschungsmoment, das die Franzosen mit ihren brutalen Einzelkönnern haben."

Draxler machte diesbezüglich Defizite im deutschen Spiel aus. "Wir spielen aus unserem System und setzen auf Passspiel. Der Fußball entwickelt sich aber immer mehr dahin, dass alle Mannschaften gut verteidigen können und man Leute braucht, die mit Dribblings Platz für die anderen schaffen", sagt Draxler: "Da hat Frankreich gegenüber uns die Nase vorn. Diese Lücke wollen wir wieder schließen."

Ersatzkapitän Varane warnt: "Deutschland bleibt Deutschland"

Trotzdem stellen sich die gelobten Franzosen auf ein kompliziertes Kräftemessen ein. Bundestrainer Joachim Löw habe in der Vergangenheit "exzellente Arbeit geleistet. Er ist mit Deutschland vor vier Jahren Weltmeister geworden. Deutschland war einer der großen Favoriten auch bei dieser WM", sagte Frankreichs Nationalcoach Didier Deschamps: "Es ist nicht so, dass sie dort Favorit waren und jetzt auf einmal eine mittelmäßige Mannschaft sind."

53 Tage nach dem 4:2 im Endspiel von Moskau gegen Kroatien will Deschamps gleich wieder an die guten WM-Leistungen anknpüfen. "Wir nehmen dieses Spiel sehr ernst. Das ist aber keine Last, die wir mit uns herumtragen. Natürlich glauben wir nicht, dass wir einfach auf das Spielfeld gehen und alles wird locker gehen", mahnte Deschamps, der auf seinen verletzten Kapitän und Stammtorwart Hugo Lloris verzichten muss. Für ihn wird Alphonse Aréola von Paris Saint-Germain sein Länderspieldebüt feiern.

Auch Ersatzkapitän Raphaël Varane von Real Madrid will Löws Team unter keinen Umständen unterschätzen. "Deutschland bleibt Deutschland. Klar haben sie eine schwierige Phase, wir werden aber ganz sicher nicht arrogant sein", versicherte der 25 Jahre alte Verteidiger: "Das ist immer noch eine große Mannschaft mit großen Spielern." Leichtsinnigkeit erwartet Varane bei seinem Team nicht: "Wir wissen, dass es sofort ums Ganze geht. Wir werden alles dafür tun, um einen guten Einstand zu feiern."

Ebenso glaubt Paul Pogba an ein schwieriges Spiel in München - und lobt den Gegner. "Sie haben tolle Spieler, immer noch viele Weltmeister", meinte der 25-Jährige von Manchester United. Sein Ziel: "Ich möchte gegen Deutschland zeigen, dass wir die Besten auf der Welt sind."

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