Süddeutsche Zeitung

Nach dem Terrorangriff:Togo tritt doch beim Afrika-Cup an

Es wird doch keinen Boykott geben: Nach dem Terrorangriff auf den Mannschaftsbus mit drei Toten will Togos Nationalelf nun trotzdem beim Afrika-Cup in Angola spielen.

Trotz des tödlichen Angriffs auf den Mannschaftsbus will das Fußballteam von Togo offenbar doch beim Afrika-Cup antreten.

Nach dem Überfall angolanischer Separatisten vom Freitag, bei dem mindestens drei Menschen getötet worden waren, forderte die togoische Regierung zunächst einen Rückzug der Mannschaft von dem am heutigen Sonntag in Angola beginnenden Turnier.

In einer Teamsitzung beschlossen Mannschaft und Management aber zu spielen. "Wir werden am Montag auf dem Platz stehen um gegen Ghana anzutreten", zitierte die französische Sportzeitung L'Équipe am Sonntagmorgen den Mittelfeldspieler Alaixys Romao.

Bei dem Überfall wurden der angolanische Fahrer, ein Mitglied des Trainerstabs sowie ein Sprecher der Fußballmannschaft getötet, wie Torwart Kossi Agassa am Samstag dem Sender France-Info sagte. Ein zweiter Torwart sei so schwer verletzt worden, dass er zur Notbehandlung nach Südafrika gebracht worden sei.

Schwerbewaffnete hatten am Freitag auf den togoischen Konvoi, nachdem dieser aus Kongo kommend die Grenze nach Cabinda passiert hatte. Zu dem Überfall bekannte sich die sogenannte Befreiungsfront für Cabinda (FLEC). Diese kämpft für die Unabhängigkeit der Exklave, die wegen ihrer Ölvorkommen für die angolanische Regierung von größter Bedeutung ist.

Die Organisatoren des Afrika-Cups betonten, dass die Spiele nicht abgebrochen würden. Für die angolanische Regierung ist das Turnier ein wichtiges Prestigeobjekt. In Cabinda und drei weiteren Städten wurden eigens neue Stadien gebaut.

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