Süddeutsche Zeitung

Mainz - Union 2:3:Kummer vor Karneval

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Nach der nächsten Ernüchterung in der Liga dürfte bei den Mainzer Anhängern die Karnevalsfreude getrübt sein. Nach der Niederlage gegen den Aufsteiger steht auch Trainer Sandro Schwarz unter Druck.

Zwei Tage vor dem Elften Elften dürfte in Mainz einigen die Lust auf Karneval vergangen sein. Nach dem 2:3 (0:2) gegen Aufsteiger Union Berlin gab es Rangeleien auf den Rängen, einige Fans kletterten über den Zaun. Die Ordner mussten eingreifen. "Es bringt uns nichts, uns gegenseitig anzuschreien", sagte Kapitän Daniel Brosinski, "wir sind heute zu spät aufgewacht. Das nagt natürlich an dir."

Die Mainzer stellten mit dieser Pleite einen Negativrekord auf. Acht Niederlagen aus den ersten elf Partien gab es für den FSV noch nie, neun Punkte und ein Torverhältnis von 12:30 notieren die Statistiker. Nicht verwunderlich, dass mittlerweile auch der Trainer Sandro Schwarz in der Kritik steht. "Ich möchte nicht jede Woche ein Plädoyer halten", sagte Schröder am Samstagabend über seinen Trainer Schwarz. Der sagte zu den Diskussionen um seine Person: "Das kann ich nicht ändern. Es berührt mich auch nicht." Schröder hatte bereits unter der Woche den Chefcoach verteidigt. Nun sagte er: "Das Vertrauen in die Mannschaft bleibt." In die Mannschaft, wohlgemerkt.

Doch das Spiel gegen den Aufsteiger aus Berlin war nur bedingt dafür geeignet, daraus Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben zu ziehen: Ausgerechnet Kapitän Brosinski leitete mit einem Eigentor die Niederlage ein (30.). Der Schwede Sebastian Andersson (45.+3 und 51.) traf zudem für Union. Karim Onisiwo (81.) und Brosinski (90.+4) konnten das Ergebnis nur noch ein wenig erträglicher gestalten für Mainz.

Die vom Mainzer Trainer Sandro Schwarz geforderte "Reaktion" seiner Mannschaft nach dem 0:8 gegen Leipzig blieb aus, Union war die aktivere Mannschaft. Die Mainzer, deren Sportvorstand Rouven Schröder trotz der Misere auf Wintertransfers verzichten will, wirkten angeschlagen. Er sei jedoch zu hundert Prozent davon überzeugt, dass die Mannschaft das Potenzial für die Bundesliga habe. "Im Moment hat sie eine schwierige Phase. Klar, wir müssen die Kurve kriegen - und das sollten wir schnellstmöglich."

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SZ vom 10.11.2019 / sid
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