Süddeutsche Zeitung

Leverkusen in der Champions League:Zum Schluss noch einmal Riesendrama

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Was für eine Spannung in den letzten Minuten: Bayer 04 führt zweimal gegen Atletico, doch die Spanier gleichen aus - dann ist das Spiel eigentlich zu Ende, aber es gibt Elfmeter. Am Ende kann Leverkusen doch froh sein.

Das Achtelfinale verpasst, auch der Trostpreis ist in höchster Gefahr: Für Bayer Leverkusen ist international nur noch das Überwintern in der Europa League möglich. Der kriselnde Bundesligist kam am fünften Vorrundenspieltag der Champions League beim spanischen Topklub Atletico Madrid nach zweimaliger Führung zu einem 2:2 (2:1) und kann damit die Rojiblancos lediglich mit Schützenhilfe noch vom dritten Platz verdrängen.

Kurios wurde es im wahrsten Sinne des Wortes ganz am Ende: Schiedsrichter Clement Turpin hatte schon abgepfiffen, als ihn der Videoassistent auf ein Handspiel im Strafraum aufmerksam machte. Atletico erhielt einen Elfmeter, bei dem Yannick Carrasco (90.+8) an Lukas Hradecky scheiterte, auch zwei Nachschüsse verfehlten das Bayer-Tor. Dann war endgültig Schluss.

Moussa Diaby (9.) und Callum Hudson-Odoi (29.) trafen für das Team des spanischen Trainers Xabi Alonso, der in seinen fünf Spielen als Leverkusener Verantwortlicher nur einen Sieg gefeiert hat (4:0 beim Debüt gegen Schalke) - die Trendwende nach der Entlassung von Gerardo Seoane ist auch dem Weltmeister von 2010 bislang nicht gelungen.

Die Madrilenen, die das Hinspiel im Rheinland verloren hatten, kamen durch Carrasco (22.) und Rodrigo de Paul (50.) jeweils zum Ausgleich und haben Platz drei in Gruppe B eigener Hand. Bereits vor dem Anpfiff in Madrid war durch das 4:0 des FC Porto beim FC Brügge klar, dass Bayer keine Chance mehr auf den Achtelfinaleinzug in der Königsklasse hat. Gegen Brügge, das sicher weiter ist, muss Bayer nun am kommenden Dienstag mehr Punkte holen als Atletico beim FC Porto.

Auch die Portugiesen sind in der nächsten Runde. Im Angriffszentrum musste Alonso in Madrid erneut zunächst ohne Patrik Schick auskommen, der tschechische EM-Star saß nach auskurierten Adduktorenproblemen zumindest auf der Bank. Doch auch ohne den zuletzt auf Formsuche befindlichen Torjäger begann Bayer mutig. Robert Andrich eroberte gegen Weltmeister Antoine Griezmann mit robustem Einsatz den Ball, Adam Hlozek steckte zu Diaby durch, der Jan Oblak mit einem Schlenzer überwand. Danach legte Atletico, derzeit Dritter in La Liga, deutlich zu und verdiente sich den Ausgleich gegen zunehmend passive Leverkusener.

Carrascos Fernschuss schlug flach ein. Lukas Hradecky hatte keine Chance. Und die Mannschaft von Diego Simeone drängte auf das zweite Tor - das allerdings gelang dem Tabellen-15. der Bundesliga: Wieder ging dem Treffer eine Balleroberung tief in der gegnerischen Hälfte voraus, diesmal war es Nadiem Amiri, der Chelsea-Leihgabe Hudson-Odoi bediente. Für den jungen Engländer war es das erste Tor im Bayer-Trikot. Nach dem Seitenwechsel verordnete Simeone seiner Mannschaft totalen Vorwärtsdrang.

Bayer bekam den Ball gar nicht mehr aus der Gefahrenzone, der gerade erst eingewechselte Rodrigo de Paul traf per Schlenzer. Das Estadio Metropolitano war nun voll da, und die Heimmannschaft ebenfalls. Griezmann (58., 60., 81.) prüfte Hradecky in Serie. Zumindest in den letzten Spielminuten konnte Bayer durch Konter für etwas Entlastung sorgen.

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