Süddeutsche Zeitung

Leichtathletik-WM in Moskau:Spiegelburg verzweifelt an Rang vier

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Die Stabhochspringerin Silke Spiegelburg kann ihr Trauma nicht überwinden und verpasst das Siegerpodest in Moskau - Favoritin Isinbajewa gewinnt. Auch Siebenkämpferin Claudia Rath schlittert knapp an Bronze vorbei. Im 400-Meter-Rennen der Männer liegen am Ende zwei US-Amerikaner vorne.

Kurzmeldungen zur Leichtathletik-WM

Stabhochsprung, Frauen: Silke Spiegelburg hat bei der Leichtathletik-WM in Moskau eine Medaille erneut knapp verpasst. Wie bereits bei der Hallen-WM, der EM und den Olympischen Spielen im vergangenen Jahr kam die deutsche Rekordhalterin aus Leverkusen mit 4,75 m nicht über Platz vier hinaus. Gold holte die russische Volksheldin Jelena Issinbajewa (4,89) vor Olympiasiegerin Jennifer Suhr aus den USA (4,82) und der Kubanerin Yarisley Silva (4,82). Die weiteren deutschen im Finale, Lisa Ryzih (Ludwigshafen, 4,55) und Kristina Gadschiew (Zweibrücken, 4,45) landeten auf den Plätzen acht und zehn. Caroline Hingst (Mainz) war in der Qualifikation ausgeschieden.

Siebenkampf, Frauen: Auch Claudia Rath ist knapp an einer Medaille vorbei geschliddert. Die 27-Jährige aus Frankfurt steigerte ihre Bestleistung zwar auf 6462 Punkte, verpasste aber im abschließenden 800-m-Lauf trotz persönlicher Bestleistung (2:06,43 Minuten) den Sprung aufs Podest. Rath landete schließlich auf Platz vier, Gold ging an die Ukrainerin Hanna Melnitschenko (6586) vor der Kanadierin Brianne Theisen-Eaton (6530) und Dafne Schippers aus den Niederlanden (6477). Julia Mächtig (Neubrandenburg) kam mit 6021 Punkten auf Platz 17, Kira Biesenbach hatte bereits am ersten Wettkampftag wegen muskulärer Probleme aufgegeben.

400 Meter, Männer: LaShawn Merritt hat in Moskau Gold über 400 m gewonnen und sich nach 2009 seinen zweiten Titel gesichert. Der US-Amerikaner lief in 43,74 Sekunden neue Jahresweltbestzeit und entzauberte Top-Favorit Kirani James aus Grenada. Der Olympiasieger und Weltmeister von 2011 enttäuschte mit Rang sieben (44,99). Tony McQuay machte den Doppelsieg der Amerikaner perfekt (44,40). Bronze gewann Luguelin Santos aus der Dominikanischen Republik (44,52). Deutsche Läufer waren nicht am Start.

800 Meter, Männer: Mohammed Aman aus Äthiopien hat bei der Leichtathletik-WM in Moskau Gold über 800 m gewonnen. Der 19 Jahre alte Olympiasechste aus Äthiopien setzte sich in 1:43,31 Minuten knapp vor dem Amerikaner Nick Symmonds (1:43,55) und Ayanleh Souleiman (Dschibuti(1:43,76) durch. Olympiasieger und Weltrekordler David Rudisha aus Kenia hatte seinen Start wegen einer Knieverletzung abgesagt. Deutsche Läufer waren nicht am Start.

20 Kilometer Gehen, Männer: Christopher Linke wird nach seinem neunten Platz über 20 Kilometer an diesem Mittwoch nicht mehr über 50 Kilometer antreten. Dies bestätigte der Deutsche Leichtathletik-Verband am Dienstag. Der Potsdamer hatte zunächst diese "Mammutaufgabe" erwogen. Der 24-Jährige hat mit seiner Top-Ten-Platzierung auf der kürzeren Strecke jedoch bereits sein Ziel erreicht, in den A-Kader aufzurücken. Somit ist kein deutscher Geher am Start.

5000 Meter, Männer: Arne Gabius ist bereits nach dem Vorlauf ausgeschieden. Der EM-Zweite aus Tübingen wurde am Dienstag in 13:34,26 Minuten nur Zwölfter seines Rennens, hatte dabei aber auch großes Pech: Einer der unmittelbar vor ihm laufenden Konkurrenten stürzte während des Rennens, so dass auch Gabius völlig aus dem Tritt kam und den Anschluss an die Spitze verlor. "Ich habe mich einfach nur geärgert. Ich hatte keine Chance mehr", sagte der 32-Jährige. "In dem Moment, in dem beschleunigt wurde, ist der Kenianer gestürzt. Er fiel zur Seite, ich habe seinen Kopf unter mir gesehen, musste rüber und ausweichen. Dann stand ich auf einmal. Das Tempo war komplett raus. Ich war perplex."

Gabius war mit dem Ziel nach Moskau gereist, den Endlauf zu erreichen. "Die Chance war da. Einige, die vor mir waren, habe ich vor einem Monat geschlagen", meinte er. "Die Enttäuschung ist groß. Ein WM-Finale wäre eine gute Motivation für den Winter gewesen." Der zweifache Olympiasieger Mo Farah dagegen darf auch in Moskau weiter von einem Doppelsieg träumen. Drei Tage nach seinem Erfolg über 10 000 Meter erreichte der Brite auch mühelos den 5000-Meter-Endlauf. Farah sparte Kräfte und lief nach 13:23,93 Minuten nur als Fünfter seines Vorlaufs durchs Ziel. "Ich fühle mich gut. Jetzt muss ich mich für das Finale am Freitag erholen", meinte der 30-Jährige.

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