Süddeutsche Zeitung

Leicester City:Vardys Anker

Nach der schmeichelhaft niedrigen 1:2-Niederlage gegen Sevilla hofft der englische Vorjahresmeister und jetzige Abstiegskandidat Leicester auf eine Trendwende.

Teammanager Claudio Ranieri ist beim englischen Fußball-Meister Leicester City am Donnerstagabend etwas unerwartet entlassen worden. Der Klub von Nationaltorwart Ron-Robert Zieler und Ex-Nationalspieler Robert Huth bestätigte die Trennung vom Italiener 297 Tage nach dem Titelgewinn per Twitter. Die Vereinsführung zog durch die Entlassung des 65-Jährigen 24 Stunden nach dem 1:2 im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Sevilla die Konsequenz aus der sportlichen Krise des Champions. Leicester schwebt in der laufenden Saison nach dem sensationellen Titelgewinn in der Premier League in Abstiegsgefahr und muss in der Champions League um den Einzug ins Viertelfinale bangen. Ein Nachfolger für Ranieri steht noch nicht fest. Zunächst leiten Ranieris bisherige Assistenten Craig Shakespeare und Mike Stowell das Training für das Punktspiel am Montag gegen Ex-Rekordmeister FC Liverpool und Reds-Teammanager Jürgen Klopp.

Ranieri hatte die "Füchse" erst im Sommer 2015 übernommen. Zuvor hatte Leicester in der vorangegangenen Saison den Abstieg aus der Premier League nur mit größter Mühe verhindern können. Nach Leicesters Titel-Coup, für den Ranieri erst vor wenigen Wochen vom Weltverband Fifa als "Trainer des Jahres 2016" ausgezeichnet wurde, stattete der Verein den Erfolgscoach mit einem neuen Vertrag bis 2020 aus. Der Zeitpunkt ist insofern überraschend, als Leicester am Mittwoch in Sevilla ein sportliches Lebenszeichen setzte und sich mit Glück eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel verschaffte. Claudio Ranieri sagte erleichtert: "Das könnte ein Wendepunkt sein." Wenn ja, dann anders als von ihm erwartet.

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Quelle:
SZ vom 24.02.2017 / SID
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