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La Liga:Rekord nach dem Schock

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Nach dem Champions-League-Aus feiert der FC Barcelona einen Sieg im Spitzenspiel gegen Valencia. Mittlerweile ist der souveräne Tabellenführer in Spanien 39 Mal in Serie unbesiegt - und überflügelt damit eine Bestmarke von 1980.

Von Theresa Oertelt, Barcelona/München

Valencias Mittelfeldspieler Dani Parejo stellte sich am Samstagabend vor den Elfmeterpunkt im Stadion in Barcelona. Er wartete nur kurz vor dem Strafstoß, dann lief er an und schoss den Ball aufs Tor. Flach, leicht rechts und eigentlich gut haltbar für Barcelonas Torwart Marc-André ter Stegen. Der hatte die Kugel bereits sicher mit seinem Oberkörper gestoppt, doch dann rutschte sie ihm noch durch. Im Minimaltempo kullerte sie ins Tor. Kurz vor Schluss stand es damit nur noch 2:1 für den FC Barcelona. Der Klops war ärgerlich für ter Stegen - am Ende aber nicht spielentscheidend. Der FC Barcelona hat sein erstes Spiel nach dem bitteren Aus in der Champions League 2:1 (1:0) gewinnen können.

Barcelonas Torhüter hatte sich zuvor als einer der wenigen Spieler zur Niederlage am Dienstag gegen den AS Rom auf den sozialen Kanälen zu Wort gemeldet. Die Mannschaft hätte nicht auf dem Level gespielt, welches sie diese Saison eigentlich habe. Außerdem gratulierte er der Roma zum Comeback. Die Ausgangslage hätte kaum günstiger sein können für die Katalanen nach dem 4:1-Sieg im Hinspiel. Und doch sind die Träume vom Triple nach dem 0:3 geplatzt. Vor allem erinnerte ter Stegen daran, dass man in Barcelona noch zwei andere Ziele hätte und benannte diese klar: "La Liga title and lift our fourth Copa", die Meisterschaft in der Liga und den fünften Pokaltitel. Er forderte sein Team auf, ruhig, positiv und fokussiert auf alles was kommt zu bleiben.

Mittlerweile ist der FC Barcelona 39 Mal hintereinander ungeschlagen

Ob die Mannschaft die Niederlage so schnell verdauen würde, war die große Frage vor der Partie. Sie konnte es. Und stellte einen neuen, nationalen Rekord auf. Mittlerweile ist der FC Barcelona 39 Mal hintereinander ungeschlagen in der Liga, davon sind lediglich sieben Partien Remis gewesen. Die Katalanen überflügelten Real Sociedad San Sebastian, das von 1979 bis 1980 38 Mal ungeschlagen geblieben war. Mit dem FC Valencia hatten sie keinen einfachen Gegner. Der Tabellendritte war bis Samstag neun Spiele in Folge unbesiegt. Insbesondere der Brasilianer Rodrigo Moreno glänzt diese Saison mit sehr guten Leistungen. Allein in den vergangenen fünf Spielen war er mit sechs Treffern maßgeblich am Erfolg des Teams beteiligt.

Am Samstagnachmittag riss seine Serie allerdings, trotz einiger Chancen wie beispielsweise nach einem fatalen Fehlpass ter Stegens, nach dem Moreno frei vor dem Tor stand und abzog. Ter Stegen parierte. In der ersten Viertelstunde machten die Gäste aus Valencia Druck und es war deutlich zu erkennen, dass dies kein leichtes Spiel für die fast schon sicheren Meister werden würde. In diese Phase hinein traf Luis Suárez nach einem sehr guten Zusammenspiel mit Coutinho zum 1:0.

Valencia fehlt die letzte Konsequenz

Der FC Valencia fand kein Mittel, das Angriffsspiel des FC Barcelona zu unterbrechen. Vor allem Philippe Coutinho sorgte immer wieder für den Schwung nach vorn bei den Gastgebern. Er lieferte ein sehr gutes Spiel ab, nachdem er beim Champions-League-Viertelfinale gefehlt hatte. Da er erst im Januar diesen Jahres zu den Katalanen wechselte und in der laufendenen Saison bereits für seinen ehemaligen Verein, den FC Liverpol, in der Königsklasse auflief, musste er am Dienstag pausieren. Dem FC Valencia fehlte oft die letzte Konsequenz, wie auch kurz vor Ende der ersten Halbzeit, als sich Goncalo Guedes gegen drei Abwehrspieler Barcelonas durchsetzte, den Ball im Liegen zu Moreno schob, der aber nicht zielgerichtet genug aufs gegnerische Gehäuse schoss.

Kurz nach der Halbzeit traf dann Samuel Umtiti zum 2:0 nach einer Ecke. Danach wurde das Spiel schwächer, die Chancen wurden vor allem bei den Gästen weniger. Lionel Messi, der noch nicht komplett zu alter Stärke zurück gefunden hatte, erspielte sich aber eine Viertelstunde vor Schluss noch eine gute Chance, nachdem er drei Abwehrspieler abhängte und dann knapp am Pfosten vorbei schoss. Es folgte der Elfmeter kurz vor Schluss mit dem der Tabellendritte zum 1:2 verkürzte. Doch der FC Barcelona hat sich offensichtlich vom Schock in Rom erholt. Er spielte die Partie solide zu Ende.

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Quelle:
SZ vom 15.04.2018
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