Süddeutsche Zeitung

Krawalle bei EM:FA-Chef nennt Frankreichs Sicherheitskonzept "inakzeptabel"

Der Vorsitzende des englischen Fußball-Verbandes FA, Greg Dyke, hat nach den schweren Ausschreitungen rund um Englands EM-Auftaktspiel am vergangenen Samstag gegen Russland schwere Vorwürfe gegen Gastgeber Frankreich erhoben. Die Sicherheitsmaßnahmen seien "inakzeptabel" gewesen, schrieb Dyke in einem Brief an die Europäische Fußball-Union Uefa, welcher der französischen Nachrichtenagentur AFP vorliegt.

Er habe deshalb "große Bedenken" angesichts des Sicherheitskonzepts für die nächste EM-Partie gegen Wales. Zuschauer hätten Böller und Raketen ins Stadion geschmuggelt und gezündet, so Dyke weiter. Zudem seien russische und englische Fans nicht ausreichend getrennt worden. Die Uefa habe in ihrer jüngsten Stellungnahme impliziert, dass englische Fans für die Ausschreitungen im Stadion mitverantwortlich seien. "Diese Darstellung wird durch das Videomaterial und den Umstand, dass die unabhängige Disziplinarkommission nur Sanktionen gegen Russland erwägt, widerlegt", sagte Dyke, der gleichzeitig die Ausschreitungen durch englische Anhänger in der Innenstadt von Marseille verurteilte.

Die Uefa hatte zuletzt angekündigt, die englische und russische Nationalmannschaft vom EM-Turnier auszuschließen, sollte es wie am Samstag in Marseille zu weiteren Gewaltexzessen von Anhängern beider Teams kommen. Man werde hart daran arbeiten, die englischen Fans vor dem Gastspiel am Mittwoch (15.00 Uhr im SZ-Liveticker) in Lens "positiv zu beeinflussen", sagte Dyke. Es gebe allerdings Bedenken, da Russland am selben Tag im nahegelegenen Lille antrete.

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SZ.de/sid/dpa
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