Süddeutsche Zeitung

Kombination:Nur ein bisschen traurig

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Der Franzose Alexis Pinturault gewinnt trotz Knochenprellung, Linus Straßer wird Fünfter. 34 Hundertstelsekunden trennen ihn am Ende vom Podium.

Von Johannes Knuth, Are

Eine der schönsten Anekdoten der an Anekdoten nicht gerade armen Ski-WM vor sechs Jahren in Schladming ist die, wie die Gastgeber nach den medaillenlosen Auftakttagen ein wenig nervös wurden. In den österreichischen Medien rückte sogar die ungeliebte Kombination in den Fokus, der Zweikampf aus Abfahrt und Slalom - wobei die Reporter keinen Zweifel daran ließen, dass sie selbst eine Goldmedaille für "nicht satisfaktionsfähig" hielten.

Am Montagabend, nach der WM-Kombination der Männer, hätten sie sich über eine Goldmedaille vermutlich nicht beschwert. Die Österreicher haben in Are bislang Bronze und Silber erstanden, dank Vincent Kriechmayr, ein Hauptgewinn war bislang aber nicht dabei. Und auch am Montag, beim sechsten von elf Wettbewerben, wurde es nichts: Marco Schwarz, nach der Abfahrt noch glänzend platziert, rutschte am Ende auf Rang drei. Der Franzose Alexis Pinturault gewann, trotz Knochenprellung, der Slowene Stefan Hadalin holte überraschend Silber, Linus Straßer wurde als bester Deutscher Fünfter. Fünfter?

"Hätte mir vorher jemand gesagt, du kannst Fünfter werden, hätte ich gesagt: ja, cool", befand Straßer im Ziel. Doch jetzt spürte man, dass der 26-Jährige sein Ergebnis für nur bedingt satisfaktionsfähig hielt. Er hatte die verkürzte Abfahrt am Mittag als 29. beendet, er bestritt den Slalom als zweiter Starter auf einer fast unversehrten Piste, er wusste: mit einem "geilen Lauf" könnte es ihn weit nach vorne spülen. Es wurde dann ein "sehr guter" Lauf, 34 Hundertstelsekunden trennten ihn am Ende vom Podium. "Da ist man natürlich so ein bisschen traurig", sagte Straßer, der am Ende aber auch ein bisschen zufrieden war: Im Slalom hatte er im bisherigen Winter nicht ein Weltcup-Ergebnis in die Wertung getragen. Olympiasieger Marcel Hirscher hatte auf den Start verzichtet.

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Quelle:
SZ vom 12.02.2019
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