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Mancini-Nachfolger:Spalletti übernimmt Italiens Nationalelf

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Eigentlich wollte der Meistercoach des SSC Neapel eine einjährige Auszeit nehmen - nun übernimmt er doch die italienische Nationalmannschaft.

Italiens Meister-Coach Luciano Spalletti wird künftig die Nationalmannschaft des Fußball-Europameisters trainieren. Der italienische Fußball-Verband FIGC teilte am Freitag mit, sich mit dem früheren Napoli-Trainer geeinigt zu haben. Spalletti starte am 1. September. Der 64-Jährige folgt auf Roberto Mancini, der vor wenigen Tagen überraschend zurückgetreten war.

Ein Nachfolger musste schnell her: Im September stehen für die Azzurri wichtige EM-Qualifikationsspiele an. Spalletti hatte den SSC Neapel in der vergangenen Saison zum dritten Meistertitel der Vereinsgeschichte geführt. Es war der erste Erfolg in der Serie A seit 1990, als noch Weltstar Diego Maradona in dem Klub spielte. Danach hatte Spalletti angekündigt, eine einjährige Auszeit zu nehmen. Auch soll es zwischen dem Coach und Napolis Präsidenten Aurelio De Laurentiis gekriselt haben.

Italienischen Medienberichten zufolge war Spalletti bereits früh der Favorit für die Mancini-Nachfolge. Allerdings soll es intensive Verhandlungen zwischen Spallettis Ex-Club und dem Fußball-Verband gegeben haben. Napoli verlangte offenbar eine Ablösesumme von 2,65 Millionen Euro für den Meister-Coach. Dies sei vertraglich so festgehalten worden, falls Spalletti in der Saison 2023/2024 eine neue Trainer-Tätigkeit aufnehmen sollte.

Mancini hatte am vergangenen Samstag nach gut fünf Jahren seinen Rücktritt eingereicht. Der 58-Jährige bezeichnete den Schritt als "persönliche Entscheidung". Italienische Medien berichteten allerdings von einem lukrativen Angebot aus Saudi-Arabien.

Mancini hatte Italien 2021 zum EM-Titel geführt und damit mit der Nationalmannschaft den größten Erfolg seit dem Weltmeistertitel 2006 gefeiert. Unter ihm hatte Italien zwar auch die Teilnahme an der WM 2022 in Katar verpasst, zuletzt aber das Final-Turnier der Nations League erreicht, wo die Squadra Azzurra im Juni nach einer Halbfinal-Niederlage gegen Spanien den dritten Platz belegte.

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