Süddeutsche Zeitung

Hamburger SV:Rache mit Ronaldo (oder ohne Ronaldo?)

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Mal wieder miese Stimmung beim HSV. Diesmal wegen eines Schiedsrichters außer Kontrolle - und bestimmt auch wegen CR7.

Glosse von Thomas Hürner, Hamburg

Man sollte meinen, dass sich negative Emotionen beim Hamburger Sportverein mit den Jahren abgenutzt haben, doch dieser Eindruck ist am Freitagabend obsolet geworden. Wut und Empörung waren die bestimmenden Gefühle nach der 1:2-Heimniederlage des HSV gegen Darmstadt 98. Der Grund für den Aufruhr war der Schiedsrichter Robert Schröder, der erst zwei Hamburger Spieler und dann den HSV-Sportvorstand Jonas Boldt des Feldes verwies.

Die roten Karten war aber nur das eine. Zu Debatten führte außerdem, dass die Hamburger Schröder unflätiges Verhalten vorwarfen. "Was der Schiedsrichter zu unseren Spielern gesagt hat, war unter der Gürtellinie", blaffte etwa der HSV-Mittelfeldmann Jonas Meffert: "Unglaublich!" Was genau? Das wollte hinterher keiner preisgeben.

Der Zorn war aber in jedem Fall berechtigt. Die SZ konnte am Wochenende zwei Sätze Schröders rekonstruieren, die den Tatbestand der echt voll fiesen Provokation erfüllten. Nummer eins: "Ey, was soll der Zinnober, ihr werdet doch eh wieder nur Vierter!" Nummer zwei: "Ich hab' gehört, ihr würdet nicht mal den Ronaldo bekommen." Insbesondere Letzteres hat den Stolz der Hamburger empfindlich getroffen. Denn trotz des natürlichen Kandidatenstatus ist der HSV offenbar der einzige Profiklub Europas, dem CR7 von seinem Berater noch nicht offiziell angeboten wurde.

Schuld ist der mal wieder mies gelaunte Mäzen Klaus-Michael Kühne, dessen 120-Millionen-Euro-Finanzspritze vom HSV neulich einfach abgelehnt wurde. Kühne ist nun aus Rache in direkte Verhandlungen mit dem Portugiesen getreten, erste Vertragsdetails sind bereits durchgesickert: Ronaldo bekommt das Geld, das ursprünglich für den HSV vorgesehen war, und muss dafür lediglich zusichern, niemals für den HSV zu spielen. Wer zuletzt lacht, lacht am besten.

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