Süddeutsche Zeitung

Hoffenheim:"Nix Großartiges"

Lesezeit: 2 min

TSG-Coach Julian Nagelsmann spielt die Partie bei seinem kommenden Arbeitgeber RB Leipzig herunter - und schwärmt von Ralf Rangnick.

Nur noch ein Dutzend Bundesliga-Spiele mit der TSG 1899 Hoffenheim: Für Julian Nagelsmann läuft die Uhr im Kraichgau runter - an diesem Montag springt der Zeiger für einen Abend in die Zukunft, wenn der 31 Jahre alte Erfolgscoach bei seinem künftigen Arbeitgeber RB Leipzig antritt. Zweimal hat Ralf Rangnick, sein künftiger Mitstreiter bei den Sachsen, das Duell der Taktikfüchse in dieser Saison schon gewonnen. Wie Rangnick als Sportdirektor und Nagelsmann künftig als Chefcoach zusammenarbeiten, das wird eine der spannendsten Fragen der nächsten Saison sein.

Für Nagelsmann selbst ist das Duell "nix Großartiges, Besonderes", da man schon zum dritten Mal in dieser Saison aufeinandertreffe. "Ich werde alles dafür tun, dass wir am Montag in Leipzig gewinnen", versprach er. Im Pokal flog Hoffenheim in Leipzig raus (0:2) und im Hinspiel setzte es ein 1:2. Mit einer Niederlage am Montag hätte die TSG endgültig den Anschluss zu den Champions-League-Kandidaten verloren. Nagelsmann will seinen Klub, für den er dann insgesamt neun Jahre gearbeitet hat, unbedingt noch ein drittes Mal ins internationale Geschäft führen. Er habe einen klaren Auftrag. Und wenn Leipzig nächste Saison in der Königsklasse spiele, "und ich bin dabei, dann ist das eine schöne Sache". Mit dem Erfolg von Leipzig habe er aber erst zu tun, "wenn ich da antrete".

Um ihren Erfolgstrainer im Mai zu verabschieden, werden die TSG-Fans allerdings reisen müssen: Hoffenheim tritt am letzten Spieltag in Mainz an. Nagelsmann sagte kürzlich: "Ein wenig traurig bin ich, dass das letzte Spiel kein Heimspiel ist. Emotional wird es sicher etwas Besonderes. Es werden auf jeden Fall ein paar Tränchen vergossen werden." Noch ist der vom DFB ausgezeichnete "Trainer des Jahres 2016" mit voller Leidenschaft bei den Hoffenheimern. Nagelsmanns Weggang und der damit verbundene Umbruch aber bleibt ein Thema. Sportchef Alexander Rosen hatte angekündigt, dass der Nachfolger diesen Winter präsentiert werden soll.

Erster Kandidat ist weiter der frühere Bundesliga-Profi Marco Rose von RB Salzburg. Nagelsmann nimmt seinen Videoanalysten und Freund Benjamin Glück sowie Teammanager Timmo Hardung mit nach Leipzig. Spieler will er nach eigenen Angaben "aktiv keine abwerben". Bei RB hat Nagelsmann einen Vierjahresvertrag unterschrieben; der derzeitige Trainer Rangnick wird sich in der neuen Spielzeit ganz auf sein Amt als Sportdirektor konzentrieren. Immer wieder wurde natürlich darüber spekuliert, ob die Zusammenarbeit der beiden Alphatiere und Fußball-Besessenen funktionieren werde. "Ralf ist auch ein Grund, warum ich dorthin gehe", sagte Nagelsmann der Bild-Zeitung. "Wir werden uns sicher auch mal reiben. Dass man sich austauschen kann, ist das, was ich liebe. Nur so entwickelt man sich. Ich freue mich total auf die Zusammenarbeit, sie wird sehr, sehr gut." In jedem Verein, so erklärte Rangnick, "auch bei uns, ist der Cheftrainer der absolute Chef. Aber natürlich werden wir das eine oder andere hinter verschlossenen Türen diskutieren".

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4343342
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 25.02.2019 / dpa
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.