Süddeutsche Zeitung

Handball:Weinhold bewusstlos

Der zweimalige deutsche Meister Rhein-Neckar Löwen hat im Fernduell mit Flensburg-Handewitt die Tabellenspitze der Handball-Bundesliga erobert. Die Löwen gewannen in Erlangen 26:20, Flensburg siegte 32:22 gegen Coburg. Nach dem fünften Spieltag verdrängten beide Teams den punktgleichen THW Kiel von der Spitze. Trotz des 35:29 bei der HSG Nordhorn-Lingen am Samstag ist der Titelverteidiger wegen der schlechteren Tordifferenz vorerst auf dem dritten Tabellenrang. Bei Kiel herrschte trotz des Erfolges viel Unmut nach der Partie: "Ich bin sehr froh, dass wir dieses sehr intensive, brutale Spiel gewonnen und nur einen Spieler im Krankenhaus haben", sagte Trainer Filip Jicha. Den Tschechen erzürnte vor allem eine Szene am Ende der ersten Halbzeit: Da schlug Nationalspieler Steffen Weinhold, 34, nach einer Abwehraktion der HSG-Akteure Georg Pöhle und Dominik Kalafut hart mit dem Kopf auf dem Hallenboden auf - die Schiedsrichter verzichteten jedoch auf eine persönliche Bestrafung. Als Kiels Kreisläufer Hendrik Pekeler beim anschließenden Freiwurf den Nordhorner Philipp Vorlicek am Kopf traf, sah er jedoch regelkonform die rote Karte.

Selbst HSG-Coach Daniel Kubes sagte nach dem Spiel über die Aktion seiner Spieler gegen Weinhold: "Für mich war das Foul eine glatte rote Karte. Dominik Kalafut tut es unglaublich leid." Der zunächst bewusstlose Weinhold saß in der zweiten Halbzeit neben Pekeler auf der Tribüne. In Kiel sollen weitere neurologische Untersuchungen folgen. Ob der Rückraumspieler am Mittwoch im Champions-League-Heimspiel gegen den ungarischen Klub Telekon Veszprem auflaufen darf, stand zunächst noch nicht fest.

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Quelle:
SZ vom 26.10.2020 / dpa, sid
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