Hängende Spitze: Achtung Ehefrau!

Früher legten Gattinnen ihren Männern die Krawatten raus, heute die Handyhüllen. Das kann aber zu Problemen führen, wie der Fall Klinsmann belegt.

Die Ehefrau ist die unterschätzte Gefahr im Profifußball. Zwar halten sich weiterhin viele Ehefrauen an ihre branchengemäße Bestimmung ("Die 100 schärfsten Spielerfrauen", Bild; "Die heißesten Spielerfrauen", Gala). Doch in Zeiten von Smartphone und Social Media werden sie auch zunehmend zum Quell von Missverständnissen und Staatsaffären. Als Lisa Müller Ende 2018 die späte Einwechslung ihres Gatten Thomas Müller durch den Trainer Niko Kovac bei Instagram kommentierte ("Mehr als 70 Min, bis der mal nen Geistesblitz hat"), verbreitete der FC Bayern die fällige Entschuldigung gar per Pressemeldung. Und nun also: Debbie Klinsmann!

Als der Interims-Trainer Jürgen Klinsmann am Samstag vor dem Anpfiff im Berliner Olympiastadion ein Handy zückte, um die Fans beim Absingen der Hertha-Hymne zu filmen, prangte auf der Hülle das Logo von Adidas. Sponsor und Ausstatter der Hertha ist aber Konkurrent Nike. Experten vermuteten bösartiges Guerilla-Marketing, tags darauf aber die Auflösung: "Da hab' ich nie dran gedacht, dass ich jetzt Adidas auf der Hülle hab', das hat mir meine Frau ... das ist ein neues Handy ...", sagte Klinsmann. Die Gattin war's!

Früher legten sie ihren Männern die Krawatten raus, heute die Handyhüllen. Eine Affäre will in Berlin trotzdem niemand daraus machen, zumal Debbie ihrem Mann ansonsten ordnungsgemäß den Rücken freihält ("Debbie gibt das Okay: Klinsmann legt los", Bonner Generalanzeiger).