Süddeutsche Zeitung

Fußball:Klopp startet wild in die Saison

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Sieben Tore fallen beim Sieg des FC Liverpool beim FC Arsenal. Lukas Podolski verletzt sich im türkischen Supercup-Finale.

England: Jürgen Klopp hat in der Premier League einen spektakulären Saisonstart mit dem FC Liverpool gefeiert. Beim FC Arsenal siegten die Reds am Sonntag 4:3 (1:1). Die Tore für Liverpool erzielten Philipp Coutinho (45.+1, 56.), Adam Lallana (49.) und Sadio Mané (63.). Der deutsche Nationalspieler Emre Can kam erst in der 70. Minute für den zweifachen Torschützen Coutinho aufs Feld. Der FC Arsenal, bei dem EM-Teilnehmer Mesut Özil und der verletzte Kapitän Per Mertesacker nicht im Kader standen, war in einer starken ersten Halbzeit durch Theo Walcott (31.) in Führung gegangen. Durch die eingewechselten Alex Oxlade-Chamberlain (64.) und Calum Chambers (75.) machte es Arsenal, bei dem auch der Ex-Gladbacher Granit Xhaka auf dem Platz stand, noch einmal spannend.

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Türkei: Lukas Podolski hat den ersten Titelgewinn der neuen Saison mit seinem Klub Galatasaray Istanbul womöglich teuer bezahlt. Beim 3:0-Erfolg des türkischen Pokalsiegers im Elfmeterschießen im Supercup gegen Meister und Stadtrivale Besiktas musste der 31-Jährige in der 44. Minute wegen einer Verletzung am linken Fuß ausgewechselt werden. Nach 120 Minuten hatte es 1:1 gestanden. "Ich hoffe, dass meine Verletzung nicht ernst ist", schrieb der Angreifer auf Twitter. Mit dick bandagiertem Knöchel wurde Podolski nach dem Spiel auf einem Gepäckwagen durch den Flughafen in Konya gefahren. Eine genauere Untersuchung am Sonntag soll Auskunft über die Schwere der Blessur beim Angreifer geben.

In einem kuriosen Elfmeterschießen scheiterte Besiktas, das Nationalstürmer Mario Gomez wegen der angespannten politischen Lage in der Türkei im Juli verlassen hatte, gleich bei allen drei Versuchen. Für Rekordmeister Gala verwandelte der erst am vergangenen Montag von Hertha BSC an den Bosporus gewechselte Tolga Cigerci den entscheidenden Versuch. Nach torloser regulärer Spielzeit hatte Hakan Balta in der 100. Minute das 1:0 für Galatasaray erzielt, sieben Minuten später unterlief dem Kameruner Aurélien Chedjou ein Eigentor.

England: Per Mertesacker ist der Kapitän des FC Arsenal in dieser Saison. Der derzeit noch verletzte Fußball-Weltmeister wurde von Trainer Arsène Wenger zum Spielführer der "Gunners" ernannt. "Ich denke, es ist absolut natürlich, dass er es ist", sagte Wenger am Samstag auf der Homepage des Londoner Clubs und beschrieb Mertesacker als sehr respektierten, aber auch fordernden Spieler. Solange der Weltmeister von 2014 wegen einer Knieverletzung noch fehlen wird, sollen unter anderem Laurent Koscielny, Santi Cazorla oder gegebenenfalls Torwart Petr Cech die Kapitänsbinde tragen. Arsenal startet an diesem Sonntag gegen den FC Liverpool in die englische Meisterschaft.

England: Wettschulden sind Ehrenschulden: Daran hat sich Gary Lineker, 55, gehalten und am Samstag in seiner Funktion als TV-Experte bei der BBC den Saisonauftakt in der Premier League in Unterhose moderiert. Der 80-malige Nationalspieler hatte in der vergangenen Saison gesagt: "Wenn Leicester die Premiere League gewinnt, werde ich nur in Unterhosen moderieren." Die Mannschaft des italienischen Teammanagers Claudio Ranieri gewann anschließend souverän und sensationell zugleich den Titel. Lineker hatte für seinen Auftritt in Unterwäsche die Erlaubnis der BBC-Oberen einholen müssen. "Ich habe ihnen mehrmals gesagt: 'Bitte sagt mir, ich darf es nicht machen'", berichtete der frühere Profi schmunzelnd, wie er versucht hat, noch aus dieser Nummer rauszukommen. Nach seinem Auftritt ließ Lineker via Twitter wissen: "Ich habe einige Beschwerden bekommen, dass ich in Boxershorts und nicht in knappen Unterhosen moderiert habe. Aber in meiner Wette habe ich gesagt 'Unterhosen' - und Boxershorts sind Unterhosen. Außerdem war das schon peinlich genug."

Österreich: Ex-Gladbach-Profi Martin Hinteregger, 23, vom österreichischen Meister RB Salzburg hat dem Bundesliga-Aufsteiger RB Leipzig öffentlich einen Korb gegeben. "Ich habe abgelehnt und werde nicht nach Leipzig wechseln", verriet der österreichische Nationalspieler der Kronen Zeitung. "Ich werde sicher die Play-offs zur Champions League mit Salzburg spielen - das ist der aktuelle Stand und mehr gibt es dazu auch nicht zu sagen", so Hinteregger, der in der Rückrunde der vergangenen Spielzeit an Borussia Mönchengladbach ausgeliehen war. Die Fohlen hatten anschließend darauf verzichtet, ihre Kaufoption für den Innenverteidiger zu ziehen, weshalb Hinteregger wieder in Salzburg landete.

Frankfurt: Marco Russ vom Bundesligisten Eintracht Frankfurt hat sich zum ersten Mal nach seiner Krebs-Operation und der folgenden Chemotherapie in der Öffentlichkeit präsentiert. "Es geht mir wieder gut. Seit zwei Wochen fühle ich mich wohl. Im Januar will ich wieder dabei sein", sagte der 31 Jahre alte Defensivspieler bei der Saisoneröffnung der Hessen am Sonntag.Mitte Mai war bei Russ unmittelbar vor den Relegationsspielen gegen den 1. FC Nürnberg eine Tumorerkankung diagnostiziert worden. Dennoch kam der gebürtige Hanauer im Hinspiel zum Einsatz. Am 23. Mai wurde Russ erfolgreich operiert.

Bremen: Nach 35 Jahren in unterschiedlichen Funktionen wird sich Willi Lemke bei Werder Bremen aus allen offiziellen Funktionen zurückziehen. "Ich werde Ende November nicht mehr zur Wahl für den Aufsichtsrat antreten", sagte der langjährige Manager Radio Bremen und bestätigte damit eine entsprechende Meldung der Kreiszeitung Syke. Lemke hält sich derzeit als UNO-Sonderberater für Sport bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro auf, am Freitag wird er 70 Jahre alt. Auch seinen Posten bei den Vereinten Nationen, den er 2008 übernommen hatte, wird er zum Jahresende aufgeben. Als Manager prägte der frühere SPD-Politiker den hanseatischen Traditionsklub von 1981 bis 1999. Seither war er Mitglied im Aufsichtsrat der Norddeutschen, von 2005 bis 2014 führte er dieses Gremium an. Laut Lemke scheide er nicht im Groll als Mandatsträger beim SV Werder aus: "Es gibt keinen Riss. Wenn meine Erfahrung, mein Rat oder meine Tat gefragt sind, stehe ich dem Verein lebenslang zur Verfügung." Marco Bode, Ex-Nationalspieler und aktueller Vorsitzender des Aufsichtsrats, hob die Verdienste Lemkes hervor. "Willi hat zusammen mit Otto Rehhagel Werder Bremen groß gemacht. Ich hoffe und bin mir sicher, er bleibt Werderaner", sagte der Vize-Weltmeister von 2002.

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