Süddeutsche Zeitung

EM 2024:Deutsche EM-Bewerbung schneidet besser ab als türkische

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Die Europäische Fußball-Union Uefa hat in ihrem Evaluationsbericht zur Bewerbung um die EM 2024 der deutschen Kandidatur in mehreren Kategorien ein besseres Zeugnis als dem Konkurrenten Türkei ausgestellt. Sechs Tage vor der Wahl des Gastgebers der Europameisterschaft in sechs Jahren veröffentlichte die Uefa auf 44 Seiten die Bewertung der beiden Bewerbungen.

Der Kontinentalverband bescheinigte dem Deutschen Fußball-Bund eine "inspirierende, kreative und sehr professionelle Vision". Auch der türkische Fußballverband erhielt eine insgesamt positive Bewertung, muss sich jedoch Kritik in mehreren Punkten gefallen lassen.

So wird "das Fehlen eines Aktionsplans in Sachen Menschenrechte" als "problematisch" angesehen. Während in Deutschland die notwendige Infrastruktur für das Turnier mit 24 Teams bereits vorhanden ist, seien in der Türkei "umfangreiche" Projekte geplant. "Der Umfang der Arbeiten birgt angesichts des gegebenen Zeitrahmens ein Risiko", heißt es. Zudem bieten die deutschen Stadien größere Kapazitäten.

Katar bekam die WM 2022 trotz schwächerer Bewerbung

Beim Rechteschutz, der unter anderem Steuergarantien bewertet, erhält die deutsche Bewerbung allerdings lediglich das Prädikat "auf recht gutem Niveau". In der Türkei sei dies "auf hohem Niveau".

"Der Bericht zeigt, dass wir unsere Arbeit in den vergangenen Monaten ernst genommen haben und die Uefa unsere Stärken honoriert", sagte der deutsche EM-Botschafter Philipp Lahm am Freitag. "Deshalb machen wir genauso weiter und heben die Transparenz und Nachhaltigkeit unserer Bewerbung hervor", sagte DFB-Ehrenspielführer Lahm.

Das Uefa-Exekutivkomitee kürt am kommenden Donnerstag in Nyon in einer geheimen Wahl den Ausrichter der Europameisterschaft 2024. Die deutsche Bewerbung ist favorisiert. Die Türkei hatte schon mehrfach kandidiert und war zuletzt für die EM 2016 nur knapp an Frankreich gescheitert. Die Bewertung in dem Evaluationsbericht ist für die Mitglieder der Uefa-Exekutive jedoch nicht bindend.

Im Rennen um die WM 2022 hatte sich Katar bei der Wahl durch das damalige Fifa-Exekutivkomitee trotz einer schwächeren Bewerbung gegen seine Konkurrenten durchgesetzt.

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