Süddeutsche Zeitung

Fußball:De-Bruyne-Berater: "Wir waren uns mit Bayern einig"

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Von Martin Schneider, München

Bayern München und Kevin De Bruyne waren sich bereits über einen Wechsel einig. Das berichtet Patrick De Koster, der Berater des Belgiers dem belgischen Sportmagazin Le Vif . Demnach soll der Transfer aber an der Ablösesumme gescheitert sein. Bayern wollte offenbar nicht mehr als 50 Millionen Euro zahlen. De Bruyne ging dann im vergangenen August für kolportierte 74 Millionen Euro zu Manchester City.

"Ich bin davon überzeugt, er würde jetzt für Bayern spielen, wenn sie den geforderten Preis gezahlt hätten", sagt De Koster. "Wir waren uns nach zwei Treffen mit Bayern einig." Allerdings, so glaube er, hätte die Schmerzgrenze für eine Ablöse (De Bruyne hatte noch einen Vertrag in Wolfsburg bis 2019) bei den Münchnern bei 50 Millionen Euro gelegen. "Und nicht mehr", sagt De Koster.

Rummenigge sagte im August, man werde "nicht reingrätschen"

Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatte nach dem ersten Spieltag der aktuellen Bundesliga-Saison erklärt, dass der FC Bayern den 24-Jährigen nicht verpflichten werde. "Wir werden dem VfL Wolfsburg sicher keine Kopfzerbrechen bereiten. Da kann ich Klaus Allofs beruhigen. Der Spieler ist ja auch nicht auf dem Markt. Wir werden da zu 100 Prozent nicht reingrätschen", sagte Rummenigge.

Gut möglich, dass Bayern zu diesem Zeitpunkt den Poker schon verloren hatte. Schon Ende August sagte der damalige VW-Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn, der auch im Aufsichtsrat von Bayern München sitzt: "Selbst Bayern München, das interessiert war, hat am Ende des Tages gesagt: Gegen solche Summen können wir im Moment nicht antreten."

Auch Paris Saint-Germain bot um den Belgier mit

De Bruynes Berater erzählt nun, dass auch Paris Saint-Germain in die Verhandlungen mit eingestiegen sei. Der Klub aus der französischen Hauptstadt arbeitet mit Geld aus Katar, während Manchester City aus Abu Dhabi finanziert wird. Das Angebot sei sehr gut gewesen und die Aussicht, in einer schönen Stadt in der Nähe zu seinem Heimatland Belgien zu spielen, sei für De Bruyne auch reizvoll gewesen. Allerdings habe die mangelnde Attraktivität der französischen Liga den Ausschlag für City gegeben, sagt De Koster.

Kevin De Bruyne ist der teuerste Transfer der Bundesliga-Geschichte. In seinen bisher 27 Spielen für Manchester City hat er mit elf Toren und zwölf Vorlagen eine vorzeigbare Statistik. Sein Klient sei "super happy" in England, sagt De Koster. Nachdem ihn der FC Chelsea kurz nach seiner Verpflichtung 2012 aus Genk an Werder Bremen auslieh, zeigte der Belgier zum ersten Mal sein Potenzial. Als er allerdings 2013 zu Chelsea zurückging, konnte er sich in der Premier League nicht durchsetzen und kehrte 2014 in die Bundesliga zum VfL Wolfsburg zurück. 2015 wählten in die deutschen Sportjournalisten als ersten Belgier und erst als fünften Ausländer zu Deutschlands Fußballer des Jahres.

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