Süddeutsche Zeitung

Fußball: 2. Liga:Hektik im Schnee

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In einer turbulenten Endphase verpasst Union Berlin den Sieg gegen 1860 München. St. Pauli geht die Luft aus, Fürth und Karlsruhe entlassen Personal.

Die 2. Liga

Beide Serien bleiben bestehen, doch zufrieden mit dem Remis gehen weder Union Berlin noch 1860 München in die Winterpause. Am letzten Spieltag der Hinrunde der 2. Fußball-Bundesliga trennten sich beide Kontrahenten 1:1 (1:1) - die "Löwen" sind damit schon fünf Spiele nacheinander unbezwungen. Der 1. FC Union dagegen wartet nach dem dritten Remis in Serie nun schon seit sechs Partien auf einen Sieg.

In der Nachspielzeit verhinderten Münchens Torwart Gabor Kiraly und der Innenpfosten bei einem Schuss von Dominic Peitz das zweite Union-Tor. Björn Brunnemann hatte die Gastgeber vor 15 467 Zuschauern in Führung gebracht (11. Minute). Charilaos Pappas (36.) markierte den Ausgleich. Union überwintert mit 26 Punkten auf Rang sechs; 1860 hält mit 22 Punkten Rang zwölf.

Bei schwierigen Platzverhältnissen und eiskaltem Wetter hatte zunächst Union mit schnellen und geradlinigen Angriffen die bessere Option gewählt - und wurde zeitig belohnt. Nach einem Eckball von Torsten Mattuschka köpfte Brunnemann zur Führung ein. Der 29 Jahre alte Torschütze zwang Münchens Torwart Gabor Kiraly wenig später zu einem Nachgreifen (13.) und hätte auch einen Konter zu seinem zweiten Tor abschließen können (22.).

Mit dem ersten gefährlichen Gegenzug glichen die Gäste aus: Alexander Ludwig passte in die Tiefe, Union-Verteidiger Daniel Göhlert klärte vor Benjamin Lauth - spielte den Ball aber genau in die Füße von Pappas. Der Grieche schoss ins lange Eck ein. Weitere Bemühungen beider Teams hatten keinen Erfolg.

Aufstiegsanwärter FC St. Pauli geht zum Ende der Hinrunde die Luft aus. Die Hamburger blieben mit dem 1:2 (0:0) beim SC Paderborn zum zweiten Mal in Folge ohne Sieg. St. Pauli geht aber trotzdem mit 33 Punkten als Tabellenzweiter in die Winterpause, da Fortuna Düsseldorf (30) am Samstag bei Hansa Rostock (1:2) ebenfalls leer ausgegangen war. Neuer Dritter ist nun Arminia Bielefeld (30), wenngleich die Ostwestfalen mit dem 0:0 bei Rot-Weiß Oberhausen zum sechsten Mal in Folge ohne Sieg blieben.

Unterdessen hat sich die SpVgg Greuther Fürth einen Tag nach der 1:4-Pleite gegen den Karlsruher SC von Trainer Benno Möhlmann getrennt. Nach Angaben des Klubs haben sich beide Seiten am Sonntag darauf verständigt, den zum 30. Juni 2010 auslaufenden Vertrag vorzeitig zu beenden. Die Franken hatten am Samstag gegen den KSC bereits die fünfte Heimniederlage in Folge kassiert und waren dadurch auf den viertletzten Tabellenplatz abgerutscht.

Doch auch beim Gegner aus Karlsruhe gab es Sonntag Personalrochaden. Rolf Dohmen ist bis zum Ablauf seines Vertrages am Saisonende als Manager des Karlsruher SC freigestellt worden. Das habe das Präsidium des Fußball-Zweitligisten "mit einstimmiger Zustimmung des Verwaltungsrats beschlossen", teilte der KSC mit. Ein heißer Kandidat für die Nachfolge Dohmens ist Ex-Trainer Edmund Becker: Er bestätigte gegenüber der Zeitung Der Sonntag, dass er Gespräche mit Präsident Paul Metzger geführt habe.

"Ich könnte mir vorstellen, in diesem Bereich zu arbeiten, mit Spielern zu verhandeln und sie vom KSC zu überzeugen", sagte der 53-Jährige, der beim KSC noch bis zum Saisonende auf der Gehaltsliste steht und sogar einen Anschlussvertrag für zwei Jahre im Nachwuchs-oder Scouting-Bereich der Nordbadener hat.

Neben Dohmen, der sein Ausscheiden nach Vertragsablauf schon Mitte November bekanntgegeben hatte, hat sich in diesem Zusammenhang nun auch Coach Markus Schupp offensichtlich den Unmut der Vereinsführung zugezogen. Schupp hatte Dohmens Freistellung ohne Rücksprache mit der Klubspitze noch in Fürth öffentlich gemacht.

In Paderborn trafen Mahir Saglik (69., Foulelfmeter) und Sören Brandy (76.), der Anschlusstreffer von Morike Sako (90.+1) kam zu spät. Auf schneebedecktem Spielfeld kam ein ansehnliches Fußballspiel nie zustande. So blieb es bis zur Halbzeit vor 13.041 Zuschauern bei mehr zufälligen Möglichkeiten für St. Pauli durch Deniz Naki und auf der Gegenseite durch Sebastian Schachten. Nach der Pause erhöhten sich die Spielanteile für Paderborn, aber weitere Chancen blieben Mangelware.

Vor 4629 Zuschauern im Niederrheinstadion taten sich beide Teams auf der geschlossenen Schneedecke zunächst sehr schwer. Nach einer Viertelstunde nahmen aber die Gastgeber das Heft in die Hand und setzten den Bundesligaabsteiger unter Druck. Zählbares sprang aber nicht heraus.

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